Der Fernzug von Belgrad nach Istanbul prallte kurz nach dem Grenzübergang Kalotina gegen einen bulgarischen Dienstzug. Keine Toten.

Sofia. Bei einem Unfall eines Fernzugs von Belgrad nach Istanbul sind am Montag in Bulgarien 22 Menschen verletzt worden. Es kam aber niemand ums Leben, teilte die staatliche Eisenbahngesellschaft BDZ in Sofia mit. Der aus Serbien gekommene Zug prallte kurz nach dem Grenzübergang Kalotina gegen einen bulgarischen Dienstzug. Als Ursache wurde ein menschlicher Fehler am Bahnhof Dragoil, 46 Kilometer westlich von Sofia, genannt.

In dem internationalen Fernzug aus Belgrad waren den Angaben zufolge insgesamt 90 Fahrgäste. Fünf der 22 Verletzten seien Serben. Die Schwerverletzten wurden inzwischen in die Unfallklinik der Hauptstadt Sofia gebracht. Eine Sportgruppe aus 13 bulgarischen Kindern blieb dagegen unversehrt. Der bulgarische Zugfahrer drosselte laut Bahngesellschaft nach einer Warnung die Geschwindigkeit, was ein viel größeres Unglück vermied. Obwohl das bulgarische Bahnnetz veraltet ist, wurde der Zusammenstoß klar auf einen menschlichen Fehler zurückgeführt.

Bulgariens Eisenbahngesellschaft fehlt es wegen der knappen Staatskasse seit Jahren an Geld. Aus Sicherheitsgründen wird die Geschwindigkeit auf zwei Dritteln der Strecken begrenzt. Deswegen fahren mehr als ein Viertel der internationalen Fernzüge auf Strecken durch Bulgarien nach Angaben aus dem Jahr 2008 mit Verspätungen bis zu einer Stunde. 42 Prozent des Bahnnetzes in dem Balkanland sind Teil von transeuropäischen Verbindungen.