Nach sintflutartigen Regenfällen löste sich eine Lawine und begrub bis zu 300 Häuser unter sich. Die Regierung befürchtet 1000 Tote.

Santa Maria Tlahuitoltepec. Ein Erdrutsch hat im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca möglicherweise bis zu 1000 Menschen getötet . Nach tagelangen sintflutartigen Regenfällen lösten sich die Erdmassen an einem Berg in der Nähe der Ortschaft Santa Maria Tlahuitoltepec mit 10.000 Einwohnern, stürzten zu Tal und begruben 100 bis 300 Häuser unter sich.

„Wir fürchten um das Leben von 500 bis 600 Menschen, man spricht sogar von 1000“, sagte der Gouverneur des Bundesstaates in Südmexiko, Ulises Ruiz. Ein örtlicher Behördenvertreter sagte, allein in dem Viertel El Calvario werde nach rund 400 Menschen gesucht. „Wir befürchten, dass die Menschen in ihren Häusern verschüttet wurden, denn die Umgebung haben wir bereits abgesucht“, sagte Donato Vargas.

Der Erdrutsch ereignete sich um 03.00 Uhr morgens (Ortszeit, 10. 00 Uhr MESZ) und dürfte die meisten Einwohner im Schlaf überrascht haben. Rettungskräfte und Soldaten konnten den Unglücksort bis 09. 00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MESZ) nach Angaben von Gouverneur Ruiz nicht erreichen, da er sich in einer schwer zugänglichen Gebirgsregion befand. Durch die schweren Regengüsse der vergangenen Wochen sei der Boden stark aufgeweicht.

Mexiko kämpft nach Angaben der Regierung von Felipe Calderón derzeit mit der folgenschwersten Regensaison in der Geschichte des Landes. Durch Überschwemmungen und den Durchzug des Hurrikans „Karl“ sowie des Tropensturms „Matthew“ kamen in den vergangenen Wochen bereits rund 50 Menschen ums Leben.