Die königliche Familie will auf einem Landgut Luxus-Villen bauen. Dafür müssten jedoch zwei historische Bauernhöfe abgerissen werden.

Amsterdam. Hollands königliche Familie hat schon wieder Ärger mit großen Immobilienträumen. Nachdem kürzlich ein Luxus-Villa-Projekt von Thronfolger Willem-Alexander und seiner Ehefrau Máxima im südlichen Afrika viele Untertanen erzürnte und abgesagt wurde, protestieren nun Denkmalschützer gegen Baupläne der Oranjes in Holland.

Wie die Zeitung „de Volkskrant“ am Mittwoch berichtet, will die königliche Familie auf dem Landgut De Horsten unweit von Den Haag, wo auch Willem-Alexanders Residenz steht, mit drei Luxus-Villen kräftig Geld verdienen. Doch gegen das dafür vorgesehene Plattmachen von zwei historischen Bauernhöfen protestieren inzwischen Lokalpolitiker ebenso wie die Niederländische Stiftung für Denkmalschutz.

„Der Abriss von solcherart nationalem Erbgut wäre ein ganz falsches Signal“, sagte Stiftungsdirektor Karel Loeff. Schließlich habe die königliche Familie eine Vorbildfunktion. „Wenn auf immer mehr Landgütern Bauernhöfe durch Villen ersetzt werden, würde dies unsere ländlichen Regionen kulturhistorisch ruinieren.“ Laut „de Volkskrant“ planen die Oranjes auf De Horsten für kommerzielle Zwecke drei Villen im Wert von fünf bis sieben Millionen Euro mit einer Wohnfläche von je 850 Quadratmetern. Die Stiftung Denkmalschutz forderte inzwischen, die Genehmigung zum Abriss der Bauernhöfe zu verweigern. Sie stellt sich damit auch gegen ihre Schirmherrin: Willem-Alexanders Mutter Königin Beatrix. Ein Sprecher des Königshauses wies darauf hin, dass das Villen-Projekt ersonnen worden sei, um auch künftig die jährlich steigenden Kosten für die Unterhaltung des königlichen Landguts aufbringen zu können.