Über 12.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, als der Mount Sinabung auf Sumatra nach 400-jährigem Schlaf wieder zum Leben erwachte.

Rauch, Asche, Felsbrocken: Der Mount Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra zeigte der Vulkan Mount Sinabung, dass er auch nach fast 400-jähriger Ruhe nicht von seiner Gewalt verloren hat: Bei einem plötzlichen Ausbruch schleuderte der Vulkan Mount Sinabung in Indoniesien am Sonntag Asche und Rauch in bis zu 1500 Meter Höhe. 12.000 Menschen mussten auf der Insel Sumatra in SIcherheit gebracht werden. Die Lage sei „gefährlich“, sagte ein Vertreter des Vulkan-Warnzentrums des Landes. Aus diesem Grund sei die höchste Alarmstufe ausgerufen worden.

Mindestens ein Mensch kam ums Leben, als Helfer mehr als 10 000 Menschen aus der Gefahrenzone holten. „Ein 54-jähriger Mann mit Atemproblemen starb auf dem Weg von seinem Dorf ins Aufnahmelager“, sagte der Nothelfer Muhammad Irsal der Nachrichtenagentur dpa. Die geflohenen Menschen würden in öffentlichen Gebäuden und Zeltlagern aufgenommen, fügte der Rot-Kreuz-Mitarbeiter hinzu.

Lokale Medien berichteten unter Berufung auf Augenzeugen, auslaufende Lava sei aus mehreren Kilometern Entfernung zu sehen gewesen – auch in der Urlaubsregion Berastagi im Norden der Insel. Vulkanasche aus dem 2451 Meter hohen Feuerberg habe die Provinzhauptstadt Medan erreicht.

„Um Mitternacht gab es einen starken Schlag – man vermutet ein vulkanisches Erdbeben“, sagte Irsal der dpa. „Kurz darauf sahen wir Lava vom Gipfel des Sinabung herunterlaufen und Feuer verbrannte den Wald am Fuße des Berges.“ Zeitweise habe dichter Rauch die Sicht auf kaum fünf Meter beschränkt.

Die staatliche Nachrichtenagentur Antara berichtete, die lokalen Behörden brächten die gefährdeten Bewohner mit Lastwagen, Bussen und Krankenwagen in Sicherheit. Experten riefen die Bevölkerung auf, Atemmasken zu tragen. Sie warnten Anwohner der Flüsse vor Überschwemmungen, die von den Lavaströmen ausgelöst werden könnten.

Die indonesische Vulkanbehörde teilte mit, der Ausbruch sei der erste des Sinabung seit dem Jahr 1600. „Zuvor hatte der Sinabung keine nennenswerte Aktivität gezeigt, weshalb die Überwachung seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts keine Priorität war“, sagte Behördenchef Surono, der wie viele Indonesier nur einen einzigen Namen trägt, nach Angaben von Antara.

Indonesien hat die größte Vulkandichte der Welt. Im sogenannten Feuergürtel des 5000 Kilometer langen Inselstaates gibt es rund 500 Vulkane. Fast 130 von ihnen sind aktiv und 68 gelten als gefährlich.