Die Korruptionsvorwürfe gegen die Kronprinzessin bleiben ohne juristische Folgen. Ein reicher Geschäftsmann hatte ihre Hochzeitsreise finanziert.

Stockholm. Kronprinzessin Victoria kann aufatmen: Die Korruptionsvorwürfe im Zusammenhang mit ihrer Hochzeitsreise bleiben juristisch ohne Folgen. Es würden keine Ermittlungen gegen die 33-Jährige eingeleitet, teilte am Freitag der oberste Korruptionsermittler des Landes, Gunnar Stetler, in Stockholm mit. Grund dafür sind ihr Rang und Titel: Victoria gehöre demnach nicht zu den Leuten gehört, die wegen Korruption verfolgt werden können.

Hintergrund der Vorwürfe gegen Victoria sind Hochzeitsgeschenke des reichen Geschäftsmannes Bertil Hult. Sie standen im Zusammenhang mit der Hochzeitsreise der Kronprinzessin, die im Juni ihren ehemaligen Fitnesslehrer Daniel Westling geheiratet hatte. Die Frischvermählten sollen Geschenke des Unternehmers im Wert von mehreren Millionen Kronen (mehrere hunderttausend Euro) angenommen haben. Ebenfalls hatten sie während der Flitterwochen dessen Privatjet und Yacht benutzt. Daraufhin wurden gegen die Prinzessin acht Anzeigen wegen Korruption eingereicht. Das Königshaus hatte die Vorwürfe zurückgewiesen: Die Hochzeitsreise sei „eine private Fahrt und ein Hochzeitsgeschenk eines alten Freundes der königlichen Familie“ gewesen.

Korruptionsermittler Stetler forderte das Parlament auf, das Gesetz zu ändern. „Wenn ich dem Regierungschef ein teures Geschenk mache, kann ich belangt werden, aber wenn ich die königliche Familie beschenke, dann nicht, weil sie nicht auf der Liste der Personengruppen steht.“ Dies sei „seltsam“ und müsse geändert werden.