Dr. Motte, der Erfinder der Loveparade, gibt den Veranstaltern die Schuld an der Katastrophe. Er findet es “ekelhaft“, dass einige weitertanzten.

Berlin. Für den Erfinder der Loveparade, Dr. Motte, ist die Schuldfrage an der Katastrophe in Duisburg schon geklärt: „Ein einziger Zugang durch einen Tunnel birgt die Katastrophe in sich. Ich bin sehr traurig“, schreibt Dr. Motte in seinem Internet-Blog. Das Gelände abzusperren, sei ein Fehler gewesen. Dass die Techno-Party auch nach dem Unglück mit mindestens 15 Toten weitergegangen sei, finde er „ekelhaft“.

„Die haben einen krassen Management-Fehler begangen", sagt der Techno-Discjockey, der mit bürgerlichem Namen Matthias Roeingh heißt dem „Berliner Kurier“. "Wie kann man denn Menschen nur durch einen einzigen Zugang auf das Gelände lassen. Das ist ein Skandal."

Für ihn sei die Frage nach der Verantwortung klar. „Die Veranstalter sind schuld!“ Sie hätten aus „reiner Profitgier“ gehandelt. „Die haben doch gewusst, dass es voll wird. Was also haben Zäune und Security da zu suchen? Bei nur einem Zugang.“ Die Katastrophe sei „einfach schrecklich“, sagte der Techno-Guru. „Mein Mitgefühl gilt den Familien der Toten und den Verletzten.“

Dr. Motte hatte die Liebesparade 1989 gegründet. Weil die Party seiner Ansicht nach zur „Dauerwerbesendung“ verkam, zog sich der Berliner aber 2006 aus dem Organisationsteam zurück.