Im Südpazifik haben Tausende am Sonntag lieber in den Himmel als in den Fernseher gestarrt. Grund: eine totale Sonnenfinsternis.

Hanga Roa. Anstatt das Finale der Fußballweltmeisterschaft im Fernsehen zu verfolgen, haben im Südpazifik am Sonntag tausende Menschen in den Himmel gestarrt: Auf den chilenischen Osterinseln, in Südargentinien und in Französisch-Polynesien beobachteten die Schaulustigen eine totale Sonnenfinsternis. Gegen 20.15 Uhr MESZ wurde es zuerst in einem unbewohnten Gebiet im Südpazik, etwa 700 Kilometer südöstlich von Tonga, dunkel. Dann tauchte der Mondschatten Französisch-Polynesien in Dunkelheit, wo unter den 5000 Neugierigen auch „Avatar“-Regisseur James Cameron war. Auf den Osterinseln bestaunten etwa 4000 Einheimische und Touristen bei klarem Himmel das Naturschauspiel. Die totale Sonnenfinsternis war entlang einer Strecke von 11.000 Kilometern im Südpazifik zu sehen. Das Spektakel lockte tausende Touristen an. In Tahiti waren wegen des großen Interesses an der Sonnenfinsternis alle Hotels ausgebucht. Auf den Osterinseln war der Ansturm ebenfalls groß. Dort wollten viele sehen, wie sich der Mondschatten über die riesigen, mystischen Moais-Steinstatuen legte. Zwei Touristen aus Frankreich und Japan wurden nach chilenischen Polizeiangaben festgenommen, weil sie auf die Steine geklettert waren.

Es war die siebte totale Sonnenfinsternis in diesem Jahrhundert, nachdem zuletzt im Januar Zentralafrika und Teile Asiens ins Dunkel getaucht waren. Die nächste totale Sonnenfinsternis wird am 13. November 2012 sein.