Im kommenden Winter darf Farbe getragen werden, Hauptsache, die Mode ist zart und mädchenhaft

Paris. Gut gebrüllt, Löwe: Karl Lagerfelds, 76, Entwürfe für Chanel standen ganz im Zeichen der Großkatzen. Goldene Schuhe, die wie eine Löwenmähne wirken, Gürtel mit Löwenkopfschnalle und prächtig bestickte und mit Pailletten besetzte Kleider feierten den König der Tiere. Die Roben schillerten in Gold und Silber oder in Rot- und Blautönen. Die Schnitte sind zum großen Teil ganz schlicht. Über schmalen Kleidern werden Boleros mit kurzen Ärmeln getragen. Das Auffällige: Es gab kein einziges langes und kein schlicht schwarzes Kleid. "Davon haben wir zu viele auf den roten Teppichen gesehen", erklärte Lagerfeld nach seiner Haute-Couture-Schau. Weg von Schwarz, hin zu den Farben, lautet also die Trendbotschaft für den kommenden Winter.

Showeffekte setzt auch Jean-Paul Gaultier, 58, der die Femme fatale feiert, gern ein. Bei ihm trat die Tänzerin Dita von Teese, 37, auf und entledigte sich ihres Umhangs, sodass sie nur noch im Korsett und Strapsen dastand. Gaultier mag es schräg humorvoll, so schritt seine Braut zu schiefen Geigentönen auf den Laufsteg. Diese Braut nimmt ihre Hochzeit garantiert nicht so ernst.

Bei dem Franzosen Franck Sorbier, 49, gab es dann doch wieder Schwarz, aber seine schwarzen Roben wirkten durch transparente Effekte keinesfalls streng. Weiß und Rot kontrastierten bei Valentino mit Schwarz. Die Minikleider erschienen mit ihren weiten Röcken sehr mädchenhaft. Manches mutete so zart und aufgebauscht an, dass man das Gefühl hatte, die Models heben in ihren Ballonröcken gleich ab.

Seit der Italiener Valentino, 78, nicht mehr persönlich die Mode macht, sondern ein Designerteam, setzt das Haus eindeutig auf Verjüngung. Der Girlie-Look irritierte offenbar sogar die Schauspielerin Liz Hurley, 45, die in der ersten Reihe der Schau saß.