Der Fürst hatte erst einen Tag vor Bekanntgabe der Verlobung um die Hand seiner Freundin angehalten. Die Familie wurde eilig informiert.

Nizza. Fürst Albert II. von Monaco will seine langjährige Freundin Charlene Wittstock nächstes Jahr vor den Traualtar führen. „Die Hochzeit wird im kommenden Sommer stattfinden“, kündigte der Fürst in der südfranzösischen Zeitung „Nice Matin“ vom Donnerstag an. Charlene Wittstocks Vater sagte in Südafrika, der Regent des Ministaates am Mittelmeer habe erst einen Tag vor der Verlobung um die Hand der 32-Jährigen angehalten.

Er sei „glücklich“, am Mittwoch die Verlobung mit seiner langjährigen Freundin bekanntgegeben zu haben, sagte Albert II. „Nice Matin“. Er teile die Freude mit der monegassischen Bevölkerung, „die auf diesen Moment gewartet hat“. Die in Simbabwe geborene und in Südafrika großgewordene Wittstock habe eine „starke Persönlichkeit“, die auf „den Werten des Sports“ aufbaue, sagte der 52 Jahre alte Fürst, der selbst ein erfolgreicher Sportler war. Charlene liebe Monaco und kenne das Land schon sehr gut; nun solle sie „alle Besonderheiten“ des Fürstentums kennenlernen und sich „vollkommen eingliedern“.

Wie „empfindsam und offen für andere“ seine Verlobte sei, zeige sich an ihrem Interesse für humanitäre Belange, sagte der Landesvater des Kleinstaates an der Côte d'Azur. Vor allem für Probleme, die Kinder beträfen, interessiere sich Charlene. Er wünsche sich, dass die Monegassen seine künftige Frau „wohlwollend“ aufnähmen und schätzen lernten, „was ihre Kultur und ihr neuer Blick“ dem Fürstentum bringen könnten.

Albert II. – der Sohn von Hollywoodstar Grace Kelly, die in den 50er Jahren Fürst Rainier III. von Monaco geheiratet hatte – informierte die Familie Charlenes erst kurz vor der Verlobung. Der Fürst habe ihn am Dienstag angerufen, „kurz vor dem Anpfiff“ des Fußballspiels von Südafrika gegen Frankreich bei der WM, erzählte der Vater der Braut, Michael Wittstock, der südafrikanischen Zeitung „The Star“. Um das Spiel der Südafrikaner zu sehen, habe er „die ganze Sache“ deshalb schnell hinter sich bringen wollen. Der Fürst sei aber ein „netter Kerl“.

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Die Familie sei über die bevorstehende Hochzeit „begeistert“, sagte Charlenes Mutter Lynette der südafrikanischen Zeitung „The Citizen“. „Ich bin entzückt, meine Tochter heiratet endlich. Meine Familie ist glücklich, wir mögen ihn sehr.“ Die südafrikanischen Medien berichteten am Donnerstag ausführlich über die Verlobung der ehemaligen Weltklasseschwimmerin. Die südafrikanische Schönheit habe sich „Europas begehrtesten Junggesellen“ geschnappt, schrieb die „Times“. Die Zeitung „The Star“ sprach von der „Märchenhochzeit eines Playboy-Prinzen“.

Tatsächlich ist der Fürst nicht als Kind von Traurigkeit bekannt - während seine ältere Schwester Caroline und die jüngere Stéphanie früh heirateten und Kinder bekamen, ließ der Thronfolger sich Zeit. Zwar hatte er Freundinnen, heiraten wollte er aber nicht. Immerhin erkannte er aber die Vaterschaft der beiden Kinder an, die aus Affären mit einer US-Kellnerin und einer französischen Flugbegleiterin stammen.

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Albert II. und Charlene hatten sich vor zehn Jahren kennengelernt, in der Öffentlichkeit zeigten sie sich erstmals bei den Olympischen Spielen in Turin 2006 als Paar. Die Sportlerin begleitete den Fürsten in den vergangenen Jahren immer öfter bei offiziellen Anlässen wie dem Rosenball und der Rot-Kreuz-Gala, nur beim monegassischen Nationalfeiertag war sie bislang nie dabei. Am vergangenen Wochenende war das Paar gemeinsam zur Hochzeit von Kronprinzessin Victoria nach Schweden gereist, was Beobachter als Zeichen dafür sahen, dass der Fürst seine Freundin in die adelige Gesellschaft einführen wolle.