Die unerfahrene Elefantenmutter Hoa hatte das knapp 130 Kilogramm schwere Junge kurz nach der Geburt angegriffen. Der Grund ist noch unklar.

Leipzig. Der Leipziger Zoo trauert um seinen lang erwarteten Elefantennachwuchs. Ein kleiner asiatischer Bulle – der erste seit zehn Jahren – starb bei seiner Geburt in der Nacht zu Montag, wie der Zoo am Montag mitteilte. Die unerfahrene Elefantenmutter Hoa hatte das knapp 130 Kilogramm schwere Junge kurz nach der Geburt angegriffen. Ob das Elefantenbaby zu diesem Zeitpunkt gelebt hat oder bereits tot war, sei allerdings unklar, hieß es.

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Die Geburt selbst verlief zügig und ohne Komplikationen. „Unsere Trauer und Enttäuschung sind nun sehr groß“, sagte Zoodirektor Jörg Junhold, der bei der Geburt anwesend war.

Personal hatte keine Chance zum Eingreifen

Mehr als ein Jahrzehnt hatte man in Leipzig auf Nachwuchs bei den Elefanten gewartet. Die 26 Jahre alte Elefantenkuh Hoa, die seit 1987 im Leipziger Zoo lebt und noch nie gekalbt hatte, sollte die Flaute beenden. Trotz ihres für Elefantenmütter hohen Alters wurde Hoa schwanger von Zuchtbulle von Naing Thein, der seit November 2009 in Leipzig ist und bereits 15 Elefanten gezeugt hatte.

Im Gegensatz zu anderen Zoos, wo Elefanten bei der Geburt angekettet werden, setzte der Zoo bewusst auf ein freies Abkalben. „Wir hatten uns für diese natürliche und stressfreie Geburtsvariante entschieden“, sagte Junhold. Dazu befand sich die Elefantenkuh allein im Laufstall und konnte sich frei bewegen. Dies stellte sich nun als Nachteil heraus. Das Personal habe zu keiner Zeit eine Chance gehabt, bei dem Angriff einzugreifen, hieß es.

Die Elefantin Hoa wird derzeit vom Besucherverkehr abgeschirmt, um sich zu erholen. Bald soll sie wieder in die Gruppe integriert werden. Insgesamt leben vier Elefantenkühe im Zoo Leipzig. Das tote Elefantenjunge soll nun pathologisch untersucht werden.

(dapd)