Die Charakterdarstellerin Glenn Close startete am Theater und fand erst spät zum Film. Hier feiert sie noch immer große Erfolge. Auch mit einer Serie.

Hamburg. Als rachsüchtige Ex-Geliebte machte Glenn Close vor 25 Jahren Michael Douglas in "Eine verhängnisvolle Affäre“ zu schaffen. Ihre überzeugende Darstellung brachte ihr 1988 eine Oscar-Nominierung als beste Schauspielerin ein. Seither hat sich Close als Charakterdarstellerin in Hollywood einen Namen gemacht. Dabei lässt die Blondine aus dem US-Staat Connecticut einen Hang zu willensstarken und dominierenden Frauenrollen erkennen. Am 19. März wird sie 65 Jahre alt.

Ihre Schauspielkarriere startete die aus einer streng puritanischen Familie stammende Amerikanerin für Hollywood-Verhältnisse erst sehr spät. Nach einem Bachelor-Abschluss in Theaterwissenschaften und Anthropologie 1974 war Close zunächst als Mitglied einer Theatergruppe in zahlreichen Produktionen in der Provinz zu sehen, bevor sie am New Yorker Broadway Erfolge feierte.

Das Broadway-Musical "Barnum“ (1980) wurde für Close ihr Sprungbrett zum Film. Regisseur George Roy Hill wurde auf die Darstellerin aufmerksam und engagierte sie für seinen Film "Garp und wie er die Welt sah" (1982) mit Robin Williams in der Hauptrolle. Für ihre Darstellung der eigenwilligen Krankenschwester Jenny Fields erhielt Close mit Mitte 30 ihre erste Oscar-Nominierung. Als Ehefrau von Kevin Kline im Drama "Der große Frust" sicherte sich Close 1984 eine weitere Oscar-Nominierung. Noch eine Chance auf einen Academy Award bekam sie ein Jahr später mit dem Film "Der Unbeugsame“ über einen Baseballspieler.

Im Thriller "Das Messer“ (1985) spielte Close eine Anwältin, die sich auf eine folgenschwere Affäre mit ihrem wegen Mordes angeklagten Mandanten Jeff Bridges einlässt. Als intrigante Marquise Isabelle de Merteuil im Kostümdrama "Gefährliche Liebschaften“ sicherte sich Close 1989 wieder eine Oscar-Nominierung.

"Es macht sehr viel Spaß, als Schauspieler gestörte Menschen zu spielen“, sagte Close einmal. Eine ihrer wohl bekanntesten und zugleich psychotischsten Filmfiguren ist Alex Forrest in "Eine verhängnisvolle Affäre“ (1987). Als verlassene Geliebte greift Close in dem Film zu drastischen Mitteln, um sich für das Ende ihrer Affäre zu rächen.

Die Figur der skrupellosen Anwältin in der TV-Serie "Damages – im Netz der Macht“ sei vielleicht die wichtigste Rolle ihres Lebens, sagte Close bei der Emmy-Verleihung 2009, bei der sie den Preis für die beste Hauptdarstellerin in einer Drama-Serie erhielt. Für ihre Leistung in "Damages“ wurde sie auch mit einem Golden Globe auszeichnet.

Zuletzt machte Close mit dem Film "Albert Nobbs“ auf sich aufmerksam. Darin spielt sie eine Frau, die sich im Irland des 19. Jahrhunderts als Mann ausgibt, um als Kellner arbeiten zu können. Für den Film wurde Close in diesem Jahr für einen Golden Globe und einen Oscar als beste Schauspielerin nominiert.

Close, die über mehrere Ecken mit der verstorbenen britischen Prinzessin Diana verwandt ist, ist seit 2006 in dritter Ehe mit dem Unternehmer David Shaw verheiratet. Aus einer früheren Beziehung hat sie eine heute 23-jährige Tochter.