Der Kapitän ist wegen gefährlicher Fahrweise, Umweltverschmutzung und Justizbehinderung angeklagt. Er hatte das Logbuch nach dem Unfall verändert.

Wellington. Das Containerschiff „Rena“ ist vor fünf Monaten fast bei voller Fahrt auf ein Riff vor Neuseeland gelaufen und hat damit das schwerste maritime Umweltdesaster des Landes ausgelöst. Der Frachter sei mit 17 Knoten unterwegs gewesen, knapp unter der Höchstgeschwindigkeit, geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten vorläufigen Bericht der Transportunfall-Behörde (TAIC) hervor. Das Schiff habe Verspätung gehabt und die Crew habe die Route deshalb mehrfach geändert, um schnell zum Hafen von Tauranga zu kommen.

Auf dem Radar habe es kurz vor dem Unfall ein Warnsignal gegeben. Der Kapitän habe mit dem Fernglas nach der Ursache gesucht, aber in der Dunkelheit nichts sehen können. Das Schiff rammte das Riff um 02.14 Uhr morgens am 5. Oktober.

Der philippinische Kapitän ist wegen gefährlicher Fahrweise, Umweltverschmutzung und Justizbehinderung angeklagt. Er hatte das Logbuch der „Rena“ nach dem Unfall verändert. Er hat sich schuldig bekannt. Ihm drohen sieben Jahre Haft. Das Urteil wird im Mai erwartet.

Nach dem Unglück nur 22 Kilometer vor der Küste von Tauranga gelangten rund 350 Tonnen Öl ins Meer. 2400 Vögel verendeten, und lange Sandstrände wurden verschmutzt. Von den fast 1400 Containern an Bord rutschten Dutzende ins Wasser und gefährdeten die Schifffahrt. Der Inhalt verschmutzte die Küstengewässer. Das Schiff unter liberianischer Flagge brach Anfang des Jahres im Sturm auseinander. Bergungscrews sind immer noch dabei, verbliebene Container von dem Wrack zu bergen.

Die Untersuchungsbehörde will in ihrem nächsten Bericht Empfehlungen vorlegen, wie ein ähnliches Desaster in Zukunft verhindert werden kann.