Mehrere Schüler wurden an der High School der Kleinstadt Chardon verletzt. Über die Hintergründe der Tat ist bislang nichts bekannt.

Chardon/USA. Fünf Schüler einer High School im US-Staat Ohio sind am Montag von Schüssen verletzt worden, einer davon tödlich. Der als Mitschüler der Verletzten bezeichnete mutmaßliche Täter sei rund einen Kilometer von der Schule entfernt festgenommen worden, sagte eine Sprecherin der US-Bundespolizei FBI. Er habe sich in der Nähe seines Autos aufgehalten, hieß es. Die verletzten Schüler seien in zwei Krankenhäuser gebracht worden, wo einer der Verwundeten später seinen Verletzungen erlag, erklärte Polizeichef Timothy McKenna auf einer Pressekonferenz. Die Verletzten seien in verschiedenen Räumen gefunden wurden, meldete die Lokalsender WKYC. Der Täter sei kurz darauf auf der Flucht festgenommen worden. Die Schule vor den Toren Clevelands wurde evakuiert.

Der Schütze eröffnete das Feuer Zeugenberichten zufolge kurz nach Unterrichtsbeginn. Sie habe sich in der Cafeteria aufgehalten, als sie und andere Schüler knallende Geräusche gehört hätten, sagte die 17-jährige Schülerin der Chardon High School, Heather Ziska. Dann habe sie einen Jungen hereinkommen sehen, den sie als Mitschüler erkannt habe und der dann das Feuer eröffnet habe. „Alle sind sofort losgerannt“, sagte die 17-jährige Megan Hennessy, die gerade im Unterricht war, als sie die lauten Geräusche hörte. „Alle rannten den Flur herunter und schrien.“

Dem WKYC-Bericht zufolge wurde der Täter von einem Lehrer verfolgt und habe sich letztlich freiwillig gestellt. Die Verwundeten seien derweil zu einem Supermarktparkplatz gebracht worden, wo sie von Rettungshubschraubern abgeholt worden seien.

Auf Fernsehbildern waren Krankenwagen zu sehen sowie verängstigte Eltern, die Kinder vom Schulgebäude wegbrachten. Auch ein Rettungshubschrauber war im Einsatz. Andere Schulen in der Umgebung wurden ebenfalls abgeriegelt.

Die Polizei machte keine näheren Angaben zu dem Schützen. Auch über die Identität der Opfer wurde zunächst nichts bekannt. „Wir haben keine aktuellen Informationen über die Schüler“, sagte vor der Nachricht vom Tod einer der Jugendlichen eine Sprecherin der Schule. „Unsere Gedanken und Gebete sind mit ihnen. Wir machen uns große Sorgen.“

Der Vorfall löste nach Berichten örtlicher Medien in der Kleinstadt zeitweise Panik aus. Viele Eltern seien zur Schule geeilt, um ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Sie mussten aber vor den Absperrungen der Polizei warten. Ein Spezialteam des FBI hatte das Gebäude gesichert. Die Schüler wurden in eine nahe Grundschule gebracht.

Chardon ist ein Ort mit rund 5.000 Einwohnern und liegt etwa 50 Kilometer östlich der Stadt Cleveland. Rund 1.100 Schüler besuchen die Chardon High School. Die Umstände erinnerten an die Geschehnisse in der Columbine High School in Littleton (Colorado), wo 1999 zwei mit Gewehren bewaffnete Schüler zwölf Mitschüler, einen Lehrer und sich selbst erschossen hatten. In Chardon brachte die Polizei die Situation schnell unter Kontrolle.

Mit Material von dapd und dpa