Das Elefantenmädchen Lola sollte am Herzen behandelt werden. Jetzt starb es wenige Minuten vor der weltweit einmaligen Operation.

München. Kein glückliches Ende für das kranke Elefantenbaby Lola aus dem Münchner Tierpark Hellabrunn. Am Wochenende starb der erst drei Monate alte Elefant bei den Vorbereitungen zu einer weltweit einmaligen Herzoperation, mit der Veterinäre und Humanmediziner zusammen das Leben des Tieres retten wollten.

Lola erlitt während der Vorbereitungen für die OP im Münchner Klinikum Großhadern eine Lungenembolie. Der kleine Elefant habe nicht wiederbelebt werden können, teilte der Tierpark mit. „Wir sind alle sehr traurig, dass wir Lola nicht helfen konnten“, sagte Zoodirektor Andreas Knieriem.

Die Obduktionsergebnisse des Elefantenbabys haben am Sonntag zudem gezeigt, dass das Tier gesundheitlich deutlich geschwächter war als zunächst angenommen. Wie der Tierpark mitteilte, litt das junge Tier „an einer Lungenembolie von ungeheurem Ausmaß“. Der Befund der Computertomographie sei so gravierend, dass die behandelnden Ärzte Lola eingeschläfert hätten, wäre sie nicht vor der Operation gestorben, hieß es weiter.

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„Nach dem Ergebnis der Pathologie muss man sagen, dass es ein Wunder ist, wie lange die Kleine gelebt hat“, sagte Zoochef Knieriem. „Die Gefäße waren so verstopft, dass kein Blut mehr durch die Lunge fließen konnte.“

Die Leidensgeschichte von Lola hatte seit Tagen viele Menschen in der Landeshauptstadt bewegt. Das Elefantenmädchen litt an einem angeborenen Herzfehler. Während einer Untersuchung im Computertomographen kam es am Samstag zu der tödlichen Embolie. Diese sei eine Folge des bereits diagnostizierten Blutgerinnsels im rechten Herzvorhof gewesen.

Gelitten hat Lola wohl zum Schluss nicht mehr: Als das Tier im Computertomographen verstarb, war es bereits in Narkose. Noch am Vortag hatte der Tierpark mitgeteilt, dass der Zustand des zierlichen Elefanten stabil sei. Lola habe getrunken und viel geschlafen. Obwohl die Kleine schwach gewesen sei, habe sie am Freitag noch in ihrer Herde bleiben können.

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Das Ärzteteam hatte dann entschieden, die seit Tagen vorbereitete Operation nicht im Tierpark Hellabrunn, sondern im Großklinikum Großhadern durchzuführen. Durch die modernen Geräte der eigentlich nur für Menschen vorgesehenen Universitätsklinik sollte das Operationsrisiko verringert werden. Am Samstagmorgen beruhigten die Pfleger im Zoo das Elefantenbaby und begleiteten es mit den Veterinären in die Klinik.

Das tote Elefantenbaby wurde nach Hellabrunn zurückgebracht, damit sich die 22 Jahre alte Elefantenmutter Panang und die anderen Elefanten von ihrem Artgenossen verabschieden können. „Unser einziger Trost ist, dass wir alles versucht haben, um das Leben des Elefantenbabys zu retten“, meinte der Zoochef zu dem tragischen Ausgang.

(Mit Material von dpa)