Er begeisterte mit seinem Spieltrieb Millionen und sorgte für einen Geldsegen im Berliner Zoo. Jetzt erhält Eisbär Knut ein eigenes Denkmal am Bärenfelsen.

Berlin. Es soll ein Denkmal zum Anfassen werden und an die schönen Jugend-Zeiten des im vergangenen März gestorbenen Eisbärstars Knut erinnern. Am Dienstag präsentierte die Fördergemeinschaft von Tierpark Berlin und Zoo Berlin den Entwurf für die geplante Bronze-Plastik, die am Bärenfelsen im Zoo aufgestellt werden soll. Sie zeigt einen träumenden kleinen Eisbären, der auf einem Felsen liegt und vor sich hin döst. „Es wird im wahrsten Sinne des Wortes eine Skulptur zum Begreifen“, sagte Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz. Kinder dürften sich draufsetzen und „den Bären anfassen“, fügte er hinzu. Die Statue wird von dem Nürnberger Bildhauer Josef Tabachnyk angefertigt, der schon einige Erfahrung mit Tier-Denkmälern hat.

Knut reihe sich damit ein in die Liste der einstigen Publikumslieblinge wie dem Flusspferd Knautschke oder Gorilla Bobby, der wie Knut per Hand aufgezogen worden sei, sagte Blaszkiewitz. Auch diese beiden Tiere sind mit einer Statue im Zoo verewigt. Die kaufmännische Direktorin Gabriele Thöne ergänzte, das Denkmal solle Knut lebendig erhalten. „Der Tod von Knut hat uns sehr betroffen gemacht“, sagte sie. Man dürfe das Vergangene aber „nicht wie einen Stachel, sondern müsse es wie ein Geschenk behandeln“, fügte sie hinzu. Die Statue soll 1,15 m hoch und 1 m breit werden. Sie symbolisiere auch die Hoffnung, eine vom Aussterben bedrohte Tierart erhalten zu können.

Insgesamt waren 40 Vorschläge eingegangen, die Jury entschied sich letztlich für Tabachnyks „Knut - Der Träumer“. Es zeige einen jungen Eisbären, der von der Bärenmutter träume, vom weiten Norden und viel Schnee, sagte der Nürnberger Bildhauer. Es zeige aber auch Knut, der nachdenke über sein Schicksal und wie er mit seinem Charme vielleicht eine Verständigung mit den Menschen erreichen könne.

Das Knut-Denkmal soll noch in der ersten Jahreshälfte fertiggestellt werden und wird neben der Bärenanlage aufgestellt. Die Enthüllung der Statue rechtzeitig zum Todestag von Knut am 19. März werde aber nicht mehr zu schaffen sein, sagte der Vorsitzende des Fördervereins, Thomas Ziolko. Das 15.000 Euro teure Denkmal wird über Spenden finanziert. Rund 10.000 Euro sind bisher dafür eingegangen. Er zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass das Geld bald zusammenkomme. So habe er vor kurzem eine Zusage über 2000 US-Dollar aus den USA bekommen, sagte er.

Der 64-jährige Tabachnyk wurde in der Ukraine geboren. In Deutschland finden sich gleich mehrere Statuen von ihm. So steht im Tiergarten Nürnberg ein von ihm entworfenes Eisbären-Denkmal aus Bronze. Außerdem verewigte er den SPD-Politiker und früheren Bundeskanzler Willy Brandt auf dem gleichnamigen Platz seiner Heimatstadt. In Herzogenaurach erinnert zudem ein Bildnis an den Gründer der Sportartikelfirma Adidas, Adi Dassler.

Die Statue im Zoo ist aber nicht die einzige Erinnerungsstätte für Knut-Fans in Berlin. So gibt es bereits auf dem Spandauer Friedhof In den Kisseln ein Denkmal. Neben dem dortigen Grab von Ziehvater Thomas Dörflein ist auch ein Gedenkstein für Knut aufgestellt worden. Später soll es außerdem noch eine dritte Stätte im Gedenken an das zu Lebzeiten von rund elf Millionen Menschen besuchte Tier geben. Das Berliner Naturkundemuseum will vermutlich bis zum Sommer einen präparierten Knut ausstellen.