Willkommen 2012 - Millionen Deutsche begrüßten mit einem großen Feuerwerk das neue Jahr. Auf den Silvesterpartys herrschten Ausgelassenheit und Zuversicht.

Hamburg/Berlin. Millionen Menschen in Deutschland haben überwiegend ausgelassen und mit Zuversicht das Jahr 2012 begrüßt. Im ganzen Land gab es kurz nach Mitternacht Sternenregen, Raketen-Zischen und vielfache Knallerei. Mit einem Feuerwerk für mehr als 100 Millionen Euro wollten die Menschen damit die "bösen Geister" vertreiben und ihrer Hoffnung Ausdruck geben, dass 2012 ein gutes Jahr werden wird.

In Berlin hatten die Veranstalter zwei Stunden vor dem Jahreswechsel die Partymeile am Brandenburger Tor in Berlin schließen müssen. Wegen Überfüllung müssten alle Eingänge zu der zwei Kilometer langen Feierzone gesperrt werden, sagte eine Sprecherin. Ihren Schätzungen zufolge sind mehr als 400.000 Menschen auf der Straße des 17. Juni. Bereits am frühen Nachmittag waren die Besucher in Berlins Mitte geströmt. Die Veranstaltung am Wahrzeichen der Hauptstadt gilt als eine der weltweit größten Silvesterpartys. Bis zum Neujahrstag werden dort bis zu einer Million Besucher erwartet.

Stunden zuvor hatten Menschen in aller Welt mit ähnlichen Gefühlen und Wünsche den Start in das neue Jahr begleitet. In Sydney feierten rund 1,5 Millionen Menschen das neue Jahr mit einem spektakulären Feuerwerk unter dem Motto „Zeit zum Träumen“, in New York strömten die Menschen jubelnd auf dem Times Square zusammen. Viele Japaner besuchten zum Abschluss ihres Katastrophenjahres Schreine und Tempel und gedachten der Opfer, blickten aber auch entschlossen nach vorne. In Russlands Hauptstadt Moskau explodierten minutenlang fast 1000 Raketen im Himmel. Traditionell läutete die Uhr am Spasski-Turm des Kreml das neue Jahr ein.

Statt wie sonst als letzte begrüßten die Samoaner diesmal das neue Jahr als weltweit erste. Mit lautem Jubel feierte der pazifische Inselstaat den Start von 2012, nachdem er gemeinsam mit dem benachbarten Tokelau Donnerstagnacht die Zeitzone gewechselt hatte. Seit dem einmaligen Zeitsprung von Donnerstag direkt auf Samstag verläuft die Datumsgrenze östlich. Die Verlegung der Datumsgrenze wurde von der Regierung mit einer notwendigen Anpassung an die Zeitzonen der wichtigsten Handelspartner begründet, darunter Australien.

Mit einem funkelnden Feuerwerk über dem Hafen von Sydney feierten die Australier ins neue Jahr. Über der Harbour Bridge stiegen Lichter in Form von Schmetterlingen, Herzen oder Wolken auf. In die Mitte der Brücke wurde ein Regenbogen projiziert, als Symbol der Hoffnung. Mehr als 1,5 Millionen Menschen drängten sich entlang der Ufer und auf Booten, um an der farbenprächtigen Show teilzuhaben. Pech hatten die Menschen in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington und einigen anderen Regionen des Landes zum Jahreswechsel: Wegen heftiger Regenfälle und Gewitter wurde das Silvesterfeuerwerk abgesagt. Mehr Glück hatten die Bewohner der nördlichen Metropole Auckland, dort konnten Tausende Menschen ein prächtiges Feuerwerk über der Innenstadt bestaunen.

+++ Hier wird in Hamburg Silvester gefeiert +++

+++ Knall! Bumm! So funktioniert das Feuerwerk +++

Mit einem Countdown am Himmelstempel begrüßte die Stadt Peking das neue Jahr. Die letzten Sekunden des Jahres 2011 wurden zum Abschluss einer Lasershow auf das 600 Jahre alte Wahrzeichen der chinesischen Hauptstadt projiziert. Es war das erste Mal, dass Peking New York, Berlin und anderen Metropolen mit einem eigenen Countdown nachzueifern versuchte. Die Pekinger Bürger waren nicht eingeladen, weil die kommunistischen Führung Chinas jede Ansammlung von Volksmassen als unkalkulierbares Sicherheitsrisiko fürchtet.

In Moskau verfolgten tausenden Menschen fasziniert das Feuerwerk über dem Kreml. Der vor allem von Touristen erhoffte typische russische Winter blieb allerdings auch in der Neujahrsnacht aus. Bei geradezu milden Temperaturen um den Gefrierpunkt prosteten sich auf Moskaus Straßen Einwohner und Touristen zu. An drei zentralen Plätzen boten die Behörden ein buntes Rahmenprogramm mit Bands und Artisten an. Auch in vielen Parks sammelten sich etliche Menschen – die meisten Stadtbezirke hatten ihre Feiern von den Plätzen hierhin verlegt. Im zentralen Gorki-Park am Fluss Moskwa konnten die Feiernden das neue Jahr auf Kufen begrüßen: Wie in jedem Jahr lud eine große Eisfläche zum Schlittschuhlaufen ein. In einem Landschaftspark sausten Schneefans sogar auf Skiern und Snowboards ins neue Jahr.

In London gibt es wie in jedem Jahr das größte Silvester-Fest an der Themse, unweit des Riesenrads London Eye und des Big-Ben. Das etwa zehn Minuten lange Feuerwerk mit Musik-Begleitung werden aus der Nähe rund 250 000 Zuschauer sehen dürfen – wer einen Platz will, muss früh da sein. Auch der Trafalgar Square im Herzen der Stadt ist beliebtes Ziel zum Anstoßen um Mitternacht. Die Londoner Polizei ist mit 3000 Beamten im Einsatz. In Wien wird mit bis zu einer Million Gäste gerechnet Feierfreudige müssen sich allerdings auch auf Kontrollen einstellen: Böller sind auf dem Silvesterpfad verboten. Die Polizei will engmaschig überprüfen, ob das Verbot eingehalten wird.

In Indien wird der Jahreswechsel meist im privaten Rahmen gefeiert. Vor allem in Metropolen wie Neu Delhi, Mumbai oder Bangalore finden zahlreiche Silvesterpartys statt. Auf dem Land, wo die Mehrheit der Inder lebt, spielt Silvester allerdings kaum eine Rolle. Auch der 1. Januar ist in Indien ein normaler Arbeitstag. Weit größere Feuerwerke sind im Herbst während des Lichterfestes Diwali zu bestaunen, dem mit Abstand wichtigstens Feiertag.

Auf dem New Yorker Times Square brachen die Menschen in Jubel aus, als die Kristallkugel erleuchtet wurde, deren Herabsinken auf den Platz traditionell das neue Jahr markiert. In London wurden etwa eine Viertelmillion Menschen zur Silvesterparty erwartet. Vom Riesenrad an der Themse, dem London Eye, waren Feuerwerksvorführungen geplant.

Auf den Philippinen verletzten sich trotz zahlreicher Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen bei den Silvesterfeierlichkeiten mehr als 200 Menschen durch illegale Feuerwerkskörper und Schüsse. Bei mehr als der Hälfte der Verletzten handele es sich um Kinder, teilte Behördensprecher Enrique Tayag am Samstag mit. Beeinflusst von chinesischen Bräuchen glauben viele Philippiner, Böses und Unglück mit einem lauten Neujahrsfest zu vertreiben. Auswüchse dieses Aberglaubens führen trotz angedrohter Festnahmen immer wieder zum Einsatz riesiger Böller sowie von Schusswaffen.