Im Zusammenhang mit einer Affäre um schweren Kindesmissbrauch hat der belgische Bischof Roger Vangheluwe seinen Rücktritt eingereicht.

Brüssel. In Belgien hat ein Bischof im Zusammenhang mit einer Affäre um Kindesmissbrauch seinen Rücktritt eingereicht. Die belgische Bischofskonferenz setzte zu dem Fall für Freitag eine Pressekonferenz mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche in Belgien, André-Joseph Léonard, an. Die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtete, es handele sich um den Bischof von Brügge, Roger Vangheluwe. „Schwerwiegende Taten“ hätten ihn zum Rücktritt bewogen.

Über das Rücktrittsgesuch eines Bischofs entscheidet der Papst; bisweilen dauert es mehrere Monate, bis die Entscheidung fällt. Am Donnerstag hatte Papst Benedikt XVI. das Rücktrittsgesuch des irischen Bischofs James Moriarty vom Dezember angenommen. Moriarty war von 1991 bis 2002 Weihbischof von Dublin, einer jener Diözesen, in der jahrzehntelang hunderte Kinder von Geistlichen sexuell missbraucht worden waren. Der Augsburger Bischof Walter Mixa hatte am Mittwoch seinen Rücktritt angeboten. Mehrere ehemalige Heimkinder hatten ihm vorgeworfen, sie während seiner Zeit als Stadtpfarrer von Schrobenhausen in Bayern geschlagen zu haben. Der Bischof wies die Vorwürfe zunächst entschieden zurück. Nach langem Zögern räumte er schließlich ein, damals Kinder und Jugendliche geohrfeigt zu haben.