Das Beben der Stärke 5,3 ereignete sich um kurz nach Mitternacht. Straßenschäden erschweren den Zugang zu den betroffenen Gebieten.

Kabul/Peking. Bei einem Erdbeben in Nordafghanistan sind am Montag mindestens sieben Menschen getötet und mehr als 30 weitere verletzt worden. Zu dem Beben mit der Stärke von 5,3 auf der Richterskala kam es kurz nach Mitternacht (Ortszeit) in der Provinz Samangan. Samangans Vize-Gouverneur Hadschi Gholam Sakhi sagte, unter den Toten seien auch Kinder. Mehr als 200 Häuser in den beiden betroffenen Distrikten im Hindukusch-Gebirge seien beschädigt worden.

Samangan gehört zum nordafghanischen Verantwortungsbereich der Bundeswehr, in der Provinz sind aber keine deutschen Soldaten stationiert. Das Beben war noch in der Hauptstadt Kabul und in den nördlich angrenzenden Ländern Usbekistan und Tadschikistan zu spüren. Nach Angaben des Geologischen Dienstes der USA lag das Epizentrum rund 125 Kilometer südöstlich des Bundeswehr-Standorts Masar-i-Scharif und etwa 190 Kilometer nördlich von Kabul.

+++ DIE ERDBEBENKARTE DES GFZ POTSDAM +++

Sakhi sagte, die Provinzregierung habe Rettungstrupps in die betroffenen Distrikte entsandt. Straßenschäden nach dem Beben erschwerten aber den Zugang zu den Gebieten. Im Hindukusch kommt es immer wieder zu schweren Erdbeben. In Samangans Nachbarprovinz Baghlan waren 2002 bei einem Beben mit der Stärke 5,3 rund 1000 Menschen ums Leben gekommen.

Nach China-Beben noch 216 Menschen vermisst

Die Zahl der Toten nach dem schweren Erdbeben in der chinesischen Hochebene von Tibet ist nach Angaben staatlicher Medien indes auf 1944 gestiegen. Weitere 216 Menschen würden noch vermisst, meldete die Nachrichtenagentur Xinhua am Montag. Ein Beben der Stärke 6,9 hatte am Mittwochmorgen das entlegene Grenzgebiet zwischen der Autonomen Region Tibet und der Provinz Qinghai erschüttert.