Ist die Aschewolke über Deutschland zu sehen?

"Am blauen Himmel ist nur eine leicht milchige Trübung erkennbar", sagt Helmut Malewski, Meteorologe des Wetterdienstes in Offenbach. "Hier kommen nur Staubteilchen an."

Wie lange dauert der Vulkanausbruch noch?

Niemand weiß das genau. Erfahrungsgemäß dauert ein Ausbruch "zwei, drei Wochen bis maximal einige wenige Monate", sagt der Vulkanexperte und Geophysiker Bernd Zimanowski von der Universität Würzburg.

Wie kommt es zu dem explosionsartigen Ausstoß?

Wenn die glühende Lava unter der dicken Gletschereisschicht die Erdoberfläche durchbricht, bildet sich die explosive Mischung. Dabei wird die feine Asche kilometerweit hoch geschleudert, gefördert von Höhenwinden.

Schadet die Staubwolke der Gesundheit?

Die Asche bildet keine Giftwolke, "nicht wie Asbest", sagt Geophysiker Zimanowski. Es seien winzige Glaspartikel. Derzeit sei die Asche zu hoch über dem Boden, um eingeatmet werden zu können. Sollte sie heruntergelangen, könnte dies Asthmatikern, Lungenkranken und Allergikern zu schaffen machen, warnen Mediziner. Die britische Gesundheitsbehörde empfahl Atemwegskranken, "Aktivitäten im Freien einzuschränken". In Teilen Großbritanniens wurde erwartet, dass Asche niederfällt.

Warum sind Flugzeuge gefährdet?

Flugzeugtriebwerke saugen riesige Mengen Luft ein und deren Bestandteile. Asche könnte die Turbinen schädigen. Cockpitscheiben werden beim Aufprall blind, weil die Asche bei der hohen Geschwindigkeit wie ein Sandstrahlgerät wirkt. Schwebt viel Vulkanasche in der Luft, wird der Sauerstoff weniger, ohne den Kerosin nicht brennt. Deshalb gingen bei zwei Jumbojets über Indonesien und Alaska in den 1980er-Jahren alle vier Triebwerke aus, als sie durch Aschewolken flogen. Als die Flugzeuge im Segelflug aus der Wolke schwebten, sprangen die Triebwerke wieder an.

Verändert der Vulkanausbruch das Klima?

Nach Einschätzung des Hamburger Max-Planck-Instituts hat die riesige Aschewolke keine Auswirkung auf das globale Klima. "Die Asche macht nicht viel", sagt die Physikerin Claudia Timmreck. Der Effekt hänge davon ab, wie viel schwefelhaltige Gase in die Stratosphäre gelangen. Dann könne weniger Sonnenstrahlung zur Erde vordringen, die Atmosphäre kühlt ab. Nach dem Ausbruch des Krakatau 1883 und des Pinatubo 1991 kühlte die Erde um 0,3 Grad ab. Vulkanische Aschen haben - wenn überhaupt - nur einen kurzzeitigen Einfluss. Das Klima könne aber verändert werden, wenn es über Wochen mehrere solcher Eruptionen gäbe.

Wie viele Vulkane sind aktiv?

Von den insgesamt 550 aktiven Vulkanen auf der Welt brechen jedes Jahr 50 bis 65 aus. Mit Ausnahme höchstseltener großer Meteoritenabstürze gibt es keine anderen Naturereignisse, die so weite Gebiete so plötzlich und mit vergleichbarer Intensität verwüsten können. Direkte Folgen sind Lava- und Schlammströme, Glutwolken und Ascheregen. Ernteausfälle sind oft eine weitere Folge. In der Nähe von Vulkanen leben 500 Millionen Menschen, die meisten in Großstädten wie Auckland (Neuseeland), Tokio, Kyoto und Yokohama (Japan).