Ein Vulkan spuckt mehr als 2000 Kilometer von Hamburg entfernt Feuer und Asche in den isländischen Himmel - und legt europaweit den Flugverkehr lahm. Spielt die Natur verrückt? Sicher ist derzeit nur: An dieser Misere ist der Mensch mal nicht schuld.

Vielleicht rückt der Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen (Eyjafjallajökull) unser Weltbild ein wenig zurecht. Der nach Forschermaßstäben eher unbedeutende Ausbruch, bezogen auf die Lava-, Gas- und Aschemenge, macht uns eruptiv klar: Der zum Hochmut neigende Mensch ist nur bedingt Herr dieser Welt. Es ist die Natur, der wir gnadenlos ausgeliefert sind, und das nicht nur an Traumstränden bei nahenden Tsunamiwellen. Für Urlauber oder Berufsreisende, deren Flugzeug in diesen Tagen nicht abhebt, ist das kein Trost. Aber alle anderen könnten vielleicht kurz über das aus der Mode gekommene Wort Demut nachdenken: die Einsicht, dass wir letztlich nur unbedeutende Geschöpfe sind - und manches so hinnehmen müssen.