Der ehemalige Fußballer will lieber sterben als sich bei dem Italiener Marco Materazzi für sein Kopfstoß-Foul zu entschuldigen.

Madrid. Der ehemalige Weltklassefußballer Zinédine Zidane würde nach eigenen Worten lieber sterben, als sich bei dem Italiener Marco Materazzi für seinen Kopfstoß im WM-Finale 2006 zu entschuldigen. „Ich bitte den Fußball, die Fans und die Mannschaft um Vergebung, aber niemals ihn (Materazzi)“, sagte der Franzose der spanischen Zeitung „El País". „Das würde mich entehren. Lieber würde ich sterben.“ Nach dem Schicksalspiel habe er in der Kabine zu seinen Mitspielern gesagt: „Das ändert nichts, aber ich bitte Euch um Entschuldigung.“

Zidane hatte im Finale der Weltmeisterschaft 2006, dem letzten Spiel seiner Profi-Karriere, seinem Gegenspieler einen Kopfstoß versetzt und wurde deshalb vom Platz gestellt. Italien gewann das Finale gegen Frankreich im Elfmeterschießen. Zidane hatte seinen Angriff damit begründet, dass Materazzi auf dem Platz mehrmals sehr harte Worte gegen seine Mutter und seine Schwester verwendet habe. In seinem Interview mit „El País“ ging der Sohn algerischer Einwanderer nun näher auf die Hintergründe ein. Seine Mutter sei zu der Zeit im Krankenhaus gewesen, dies sei damals allerdings nicht bekannt gewesen. Er habe schon oft Beleidigungen gegen seine Mutter ignoriert, aber Materazzi habe seine Angriffe in einem „schlechten Moment“ geäußert.

Aus seiner Abneigung gegenüber Materazzi machte Zidane keinen Hehl. „Wenn es (der brasilianische Nationalspieler) Kaka gewesen wäre, ein normaler Typ, ein netter Typ, dann hätte ich mich natürlich entschuldigt. Aber bei diesem Typ...“, sagte Zidane über den Italiener. Zidane hatte nach dem Kopfstoß seine Fußballer-Karriere beendet. Er arbeitet heute als Berater für seinen früheren Verein Real Madrid.