Mindestens sechs Menschen starben in Deutschland bei dem Unwetter. Am Morgen gab es weiter Behinderungen im Reiseverkehr.

Frankfurt/Main. Nach dem Durchzug des Orkantiefs „Xynthia“ gab es am Montagmorgen in Deutschland vielerorts noch Behinderungen im Reiseverkehr. Sowohl bei der Bahn als auch bei Flugreisen gab es Verspätungen. Auf dem Rhein-Main-Airport in Frankfurt wurden in den Morgenstunden rund 15 innerdeutsche und innereuropäische Flüge gestrichen, teilte eine Sprecherin des Flughafenbetreibers Fraport mit.Die Passagiere sollten sich auf Verspätungen von bis zu zwei Stunden einstellen. „Wir hoffen aber, dass sich die Lage im Verlauf des Tages entspannt“, sagte die Sprecherin. Am Sonntag waren am Frankfurter Flughafen etwa 250 von 1270 Starts und Landungen gestrichen worden.

Auf der Schiene war der Verkehr am Sonntag sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch im Saarland komplett eingestellt worden. In der Nacht waren nach Angaben der Bahn hunderte Mitarbeiter unterwegs, um die Folgen des Sturm-Chaos zu bekämpfen. Zumindest der Fernverkehr rollte am Montagmorgen weitgehend wieder normal. Die Sperrung des Fernbahnhofs Frankfurt-Flughafen wurde aufgehoben. Im Regionalverkehr kam es noch zu Behinderungen, Ausfällen und Verspätungen. Der Berufsverkehr sei dennoch verhältnismäßig stabil angelaufen, teilte die Bahn mit. Allerdings gebe es immer noch Orte, wo sich der Stau gestrandeter Züge nur langsam auflöse.

„Xynthia“ hatte am Sonntag über Westeuropa gewütet und mindestens 55 Menschen in den Tod gerissen, 45 allein in Frankreich. In Deutschland starben mindestens sechs Menschen in dem Unwetter. In Niedersachsen wurde ein 46 Jahre alter Mann bei Bückeburg mit seinem Auto von der Fahrbahn geweht. Er krachte gegen einen Baum und starb an der Unfallstelle, teilte die Polizei am Montagmorgen mit.

Im südhessischen Biblis wurde ein Zweijähriger in einen Fluss geweht und konnte nur noch tot geborgen werden. Im Schwarzwald kam ein 74-jähriger Autofahrer ums Leben, bei Wiesbaden ein 69 Jahre alter Wanderer. In Nordrhein-Westfalen starben eine Joggerin und eine Autofahrerin.

Mit orkanartigen Böen bis 180 Kilometern pro Stunde hatte „Xynthia“ in Deutschland gewütet, Bahn-Oberleitungen heruntergerissen, Bäume entwurzelt und Dächer abgedeckt. Es entstanden Schäden in Millionenhöhe. Mittlerweile haben überall die Aufräumarbeiten begonnen.