Aguas Caliente. Es sollte ein Höhepunkt ihrer Südamerika-Reise werden: der Besuch der Inkastadt Machu Picchu in Peru. Nach schweren Unwettern sitzen die Hamburger Dr. Sandra Otto und Dennis Meyer in dem Örtchen Aguas Caliente mit etwa 1000 Touristen fest und warten darauf, ausgeflogen zu werden. Exklusiv für das Hamburger Abendblatt schildern sie die Erlebnisse der vergangenen Tage:

"Mittwoch: Die Evakuierung geht schleppend voran. Von offizieller Seite hat sich noch keiner gefunden, um diese geordnet durchzuführen. Die Bildung der Evakuations-Gruppen macht weiterhin das "Touristenkomitee", die meisten akzeptieren die Regeln und machen gut mit. Langsam werden Wasser und Essen knapp. Die Botschaften anderer Länder kümmern sich um ihre Landsleute. Die deutsche Botschaft drückt auf Nachfrage ihr Bedauern aus.

Donnerstag: Heute geht alles sehr schnell. Die Evakuierung startet schon gegen 8 Uhr. Diesmal fliegt etwa alle zehn bis 30 Minuten ein Helikopter. Das Fernsehen ist vor Ort und sogar mal jemand von der deutschen Botschaft, der aber mehr Verwirrung schafft, als dass er hilft. Es werden Falschmeldungen per Mail und SMS an Deutsche versandt, die die Evakuierung verzögern. Es ist viel Militär da und viele Mitglieder der US-Botschaft. Wir haben den Eindruck, dass diese die Evakuierung nun leiten. Unter den Touristen herrscht große Verwirrung, da immer noch außerhalb der Bahnstation, von der aus die Helikopter fliegen, keiner weiß, wer sich wo und wann anstellen soll. Es herrscht Chaos und bei vielen liegen die Nerven blank. Wir haben großes Glück und werden gegen 15 Uhr Ortszeit als Nummern 611 und 612 ausgeflogen. "