Cusco. Nach heftigen Regenfällen sitzen etwa 3000 Touristen seit Tagen unterhalb der Inka-Ruine Machu Picchu fest. Gleise und Brücken der einzigen Verbindung in das entlegene Anden-Tal, wurden fortgespült. Unter den Eingeschlossenen sind auch 40 Deutsche, unter ihnen der Hamburger Dennis Meyer. Hier sein Bericht:

"Ein Anruf bei der Deutschen Botschaft in Lima hat nichts gebracht. Sie haben mir nur gesagt: 'Es sind so viele Touristen hier, das bringt gar nichts, wenn ich ihre Namen und Passnummern jetzt notiere.' Es sind auch keine zehn Hubschrauber im Einsatz, sondern nur drei bis vier. Die Evakuierung ist mangels Organisation nur schleppend angelaufen, außerdem weigert sich die peruanische Regierung, ausländische Helikopter ins Land zu lassen, die ihre Hilfe angeboten haben. Bezüglich der Zelte, die man uns zur Verfügung gestellt hat, ist zu sagen, dass es sechs für jeweils zehn Mann gab. Davon sind bereits zwei wieder zusammengebrochen. Viele Touristen übernachten in den Zügen. Perurail hat trotz der bereits bekannten Situation unwissende Touristen weiterhin ins Krisengebiet gefahren. Derzeit gibt es noch Wasser und Nahrungsmittel, die sanitären Anlagen sind akzeptabel. Die Preise sind leicht gestiegen, aber für Europäer bezahlbar. Ein Hauptproblem der meisten ist, dass es sich um Tagestouristen handelt, die entsprechend wenig Kleidung dabeihaben." Gestern wurden nach Angaben der peruanischen Behörden etwa 600 Touristen ausgeflogen.