Der Laptop eines Passagiers löste bei der Handgepäckkontrolle Alarm aus. Dutzende Flüge mussten daraufhin gestoppt werden.

München. Nach einem Sprengstoffalarm auf dem Flughafen München hat die Bundespolizei am Mittwochabend das Lufthansa-Terminal 2 abgeriegelt und sämtliche Abflüge gestoppt. Der Laptop eines Passagiers löste zunächst bei der Handgepäckkontrolle Alarm aus, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Der Mann lief trotzdem weiter in den Abflugbereich und verschwand zunächst spurlos. Einsatzkräfte mit Spürhunden suchten bis zum Abend vergeblich nach ihm. Die Polizei hält inzwischen einen Fehlalarm für wahrscheinlich.

Die Bundespolizei löste sofort Großalarm aus, riegelte den Wartebereich mit Geschäften und Restaurants ab und brachte mehrere hundert Personen in Sicherheit, wie Polizeisprecher Albert Poerschke sagte. Auch Passagiere, die bereits in ihren Flugzeugen saßen, mussten wieder aussteigen. Von der Abriegelung waren die Ebenen 04 und 05 des Terminals betroffen. Am Abend wurden die Kontrollstellen nach und nach wieder eröffnet.

Scanner schlägt an

Ein Scanner zeigte bei der Sicherheitskontrolle des Handgepäcks gegen 15.30 Uhr Sprengstoff bei einem Laptop an. „Das muss nicht zwingend heißen, dass Sprengstoff drin ist“, sagte Poerschke. Die Kontrolleure wollten den Laptop genauer prüfen, doch der Mann habe ihn ergriffen und sei davon gelaufen. „Wir gehen davon aus, dass der Mann es nicht mehr mitbekommen hat, dass noch was kommen sollte.“ Vermutlich habe er nur sein Gepäck gesehen und sei los, sagte der Polizeisprecher. Die Polizei sei sofort mit 40 Beamten im Einsatz gewesen.

Ein Dutzend Flugzeuge seien nicht gestartet, sagte Flughafensprecher Florian Engert. Ankommende Maschinen konnten noch landen. „Es wird mit Verspätungen und einzelnen Streichungen zu rechnen sein“, sagte Lufthansa-Sprecher Thomas Jachnow in Frankfurt. Das Terminal 2 wird von der Lufthansa und ihren Partnern im Verbund Star Alliance genutzt.

Schadenersatz droht

Strafrechtlich hat der Mann laut Polizei wenig zu befürchten, wenn er nichts Illegales bei sich hatte. „Das größere Problem werden wohl zivilrechtliche Ansprüche der Fluggesellschaften sein“, sagte Poerschke. Die Handgepäckkontrolle am Münchner Flughafen wird von der Sicherheitsfirma SGM im Auftrag der Behörden durchgeführt.