Weil beim Laptop eines Passagiers die Sicherheitskontrollen positiv auf Sprengstoff anschlugen, wurde der Airport für gute drei Stunden teilgesperrt.

München. Nach dem Hinweis auf Sprengstoff am Münchner Flughafen gibt die Bundespolizei Entwarnung: "Rein prophylaktisch“ seien so harte Maßnahmen ergriffen worden. Daher konnte die Sperrung des Sicherheitsbereichs am Terminal II wieder aufgehoben werden. „Jetzt im Moment machen wir wieder auf. Die Leute kommen wieder rein“, sagte Flughafensprecher Peter Prümm. Rund 60 Flüge seien ausgefallen oder verspätet. 20 Maschinen seien leer weitergeflogen. Der Mann, in dessen Laptop etwas Verdächtiges entdeckt worden war, sei bisher nicht gefunden worden.

Zu dem Zwischenfall war es gegen 15.30 Uhr gekommen. Der Sprecher der Bundespolizei am Münchner Flughafen, Albert Poerschke, sagte, vermutlich habe es sich bei dem Passagier mit dem Laptop um einen Geschäfsmann gehandelt, der wohl auf den letzten Drücker sein Flugzeug erreichen wollte. Er habe nach dem Anschlagen der Sicherheitskontrolle wahrscheinlich nicht mitbekommen, dass er zum Bleiben und einer näheren Kontrolle aufgefordert wurde.

Poerschke sagte, der bisher nicht identifizierte Mann habe sich zwar eilig von den Kontrollen entfernt. Er sei aber keineswegs wie ein Flüchtender unterwegs gewesen, sondern habe wohl schlicht sein Flugzeug erreichen wollen. Entgegen erster Angaben nahm er den Computer mit, so dass dieser auch nicht weiter kontrolliert werden konnte.

„Obwohl die Fakten nicht allzu hart sind, hat man sich entschieden, die Maßnahmen so hart zu treffen,“ sagte Poerschke zur Begründung für die Sperrung. „Es ging darum auszuschließen, dass andere gefährdet werden.“ Es gebe auch Videoaufnahmen von dem Mann, die nun ausgewertet werden sollten. Von der Beschreibung der Sicherheitskräfte her habe es sich aber um einen typischen Geschäftsmann gehandelt. Nach Angaben der Bundespolizei reagiert das Gerät bei den Sicherheitskontrollen durchaus auch auf andere Stoffe wie etwa Parfüms.

Wie der Polizeisprecher sagte, hatte der Passagier außer dem Notebook vermutlich kein Gepäck bei sich. Eine der gesperrten Ebenen diene der Abfertigung für sogenannte Schengen-Flüge. Für diese Ziele in Europa müsse der Fluggast nicht durch eine Passkontrolle, sondern lediglich durch die übliche Sicherheitsschleuse. Alle Passagiere und das gesamte Personal der dort angesiedelten Geschäfte wurden überprüft, bevor sie das Terminal verlassen konnten. Auch durfte vor Abschluss der Fahndung niemand hinein.

Die Sperrung des geräumten Bereichs des Terminal 2 dauerte bis 18.42 Uhr. Der Zwischenfall bedeutete für etliche Fluggäste erhebliche Beeinträchtigungen. Bis zum frühen Abend waren etwa 100 Maschinen von Verspätungen oder Annulierungen betroffen, sagte ein Sprecher des Flughafens. Zwanzig Flugzeuge seien ohne die im Flughafengebäude wartenden Passagiere aufgebrochen, da die Maschinen wieder in Umlauf gebracht werden mussten. Passagiere wurden zum Teil mit Essen und Getränken versorgt.