Von den beiden Männern, die durch das Oberlicht einer Toilette aus der JVA Münster entkommen konnten, fehlt der Polizei noch jede Spur.

Münster. Einen Tag nach dem Ausbruch zweier Häftlinge aus der JVA Münster hat die Polizei noch keine heiße Spur. „Es sind ein paar Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, die haben uns aber noch nicht weitergebracht“, sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch. Es sei bisher nicht klar, ob die beiden 34 und 25 Jahre alten Männer sich noch in der Stadt aufhielten. Sie waren am Dienstagmorgen durch ein vergittertes Oberlicht einer Toilette im Werkstattbereich der JVA entkommen. Über eine Regenrinne kletterten sie ins Freie. Die Ausbrecher saßen wegen Einbruchs und Diebstahls ein und werden als nicht gewalttätig eingeschätzt.

Nach Angaben der JVA hatten die Ausbrecher einen Gitterstab an zwei Stellen herausgetrennt. „Offensichtlich haben sie gebohrt“, sagte JVA-Abteilungsleiter Günter Schröder. Das Gefängnis werde jetzt alle Fenster im Werkstattbereich überprüfen und veraltete Gitter auswechseln. Die Gitter vor den Hafträumen seien erst vor einigen Jahren ausgetauscht worden.

Das Justizministerium wird an diesem Mittwoch mit den Leitern aller Gefängnisse im Land beraten, wie die Sicherheit der Anstalten verbessert werden kann. Erst Ende November waren zwei gefährliche Schwerverbrecher aus dem Gefängnis in Aachen geflohen.