„Flüchtlingsbekämpfung“ und „intelligente Wirksysteme“ standen bei den Juroren ebenfalls hoch im Kurs. 982 Vorschläge wurden eingereicht.

Frankfurt/Main. Das „Unwort des Jahres“ 2009 heißt „betriebsratsverseucht“. Ein Mitarbeiter einer Baumarktkette habe den Begriff in der ARD genannt, berichtete der Sprecher der sprachkritischen Aktion, Horst Dieter Schlosser, am Dienstag in Frankfurt. Danach werde das Wort von Abteilungsleitern verwendet, wenn Kollegen aus einer Filiale mit Betriebsrat in eine ohne wechseln wollten. „Die Wahrnehmung von Arbeitnehmerinteressen „stört“ zwar viele Unternehmen, sie als „Seuche“ zu bezeichnen, ist indes ein zumindest sprachlicher Tiefpunkt im Umgang mit Lohnabhängigen“, sagte Schlosser.

Die sechs Unwort-Juroren kritisierten außerdem die von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verwendete Formulierung „Flüchtlingsbekämpfung“ als „dramatischen sprachlichen Fehlgriff“. Gerügt wurde als drittes Wort „intelligente Wirksysteme“, weil sich hinter dieser scheinbar harmlosen Bezeichnung ausschließlich technologisch hoch entwickelte Munitionsarten verbergen.

An der 19. Wahl zum „Unwort des Jahres“ beteiligten sich 2018 Einsender. Sie machten 982 verschiedene Vorschläge. Am häufigsten eingereicht wurde der Begriff „Wachstumsbeschleunigungsgesetz“.