Trauer um Petra Schürmann: Die ehemalige TV-Moderatorin starb nach langer Krankheit bei sich zu Hause am Starnberger See.

München. Petra Schürmann ist tot. Die ehemalige TV-Moderatorin wurde 74 Jahre alt. Laut Bayerischer Rundfunk starb die frühere „Miss World“ bei sich zu Hause am Starnberger See, wo sie seit dem Tod ihres Mannes Gerhard Freund im Sommer 2008 alleine lebte. Schürmann galt seit langem als schwer krank. Sie hatte sich seit dem Unfalltod ihrer Tochter Alexandra weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Die damals 34-jährige Fernsehjournalistin war kurz vor ihrer Hochzeit im Juni 2001 bei einem Zusammenstoß mit einem Geisterfahrer tödlich verletzt worden. Der 23-jährige Geisterfahrer hatte in Suizidabsicht auf der Autobahn gewendet und war in das Auto von Alexandra Freund gerast, der 23-Jährige kam dabei ebenfalls ums Leben. Schürmann versuchte später, das Drama in einem Buch zu verarbeiten.

Als psychische Spätfolge des Unfalls erlitt Petra Schürmann eine Sprachblockade und konnte nicht mehr sprechen. Ihr letztes Interview führte die damals stark abgemagerte, auf den Rollstuhl angewiesene 70-Jährige im Jahr 2006 per SMS mit der Illustrierten „Bunte“.

„Seit dem Tod meiner Tochter bin ich anfälliger für Krankheiten. Ich kann gar nicht mehr sprechen und nicht gut laufen“, schrieb sie damals. Gleichzeitig bestritt sie aber Gerüchte, wonach sie an Magersucht, Alzheimer oder Parkinson leide. Sie kündigte außerdem damals den totalen Rückzug aus dem öffentlichen Leben an. „Ich ziehe mich zurück. Nach 50 Jahren in der Öffentlichkeit habe ich das Recht, nur noch eine private Person zu sein.“ Bald darauf erlag ihr Mann im August 2008 im Alter von 83 Jahren einem Krebsleiden.

Schürmann war 1956 in Deutschland bekannt geworden: Als erste und bis heute einzige Deutsche gewann die gebürtige Mönchengladbacherin bei der Wahl zur Miss World. In den 60er Jahren begann sie dann eine journalistische Karriere und wurde Ansagerin beim Bayerischen Fernsehen. Bald danach war sie als Moderatorin verschiedener Sendungen in ARD und ZDF wie „Samstagsclub“ oder „Verkehrsgericht“ zu sehen. In Bayern war sie als Moderatorin der Sendung „Wir in Bayern“ sehr beliebt. Die Rheinländerin erhielt deshalb den Bayerischen Verdienstorden.

Im Jahr nach dem Tod ihrer Tochter hatte Schürmann eigentlich mit einer neuen Talkshow des BR auf den Bildschirm zurückkehren wollen, dazu kam es aber nicht mehr. Es fehle ihr die Kraft dazu, begründete sie damals ihre Absage.