Kampfansage gegen ungesunde Ernährung: Rumänien führt als erstes Land der Welt die “Junk Food-Steuer“ ein.

Hamburg/Brüssel. Immer mehr Menschen leiden unter Übergewicht. 2007 waren laut einer Studie bereits 52,9 Prozent der Männer übergewichtig, 22,5 Prozent litten unter krankhafter Fettleibigkeit. Jetzt haben US-Forscher herausgefunden, das sich zu fettes Essen auf die Intelligenz auswirkt. Das Gehirn schrumpft. Laut Berichten der Fachzeitschrift Human Brain Mapping haben übergewichtige Menschen im Alter ein kleineres Gehirn als gleichaltrige Normalgewichtige. Zudem beschleunigt eine Adipositas (Fettleibigkeit, Fettsucht) die biologische Alterung des Gehirn und somit ebenfalls das Risiko, an Alzheimer zu erkranken.

Rumänien hat jetzt beschlossen etwas dagegen zu unternehmen. Gesagt, getan. Als erstes Land der Welt führt Rumänien eine Steuer auf ungesunde Lebensmittel ein. Die „Junk Food-Steuer“ soll unter anderem auf Süßigkeiten und Kekse, Snacks, Hamburger, Chips und zuckerhaltige Getränke erhoben werden, wie der europäische Informationsdienst EurActiv am Freitag in Brüssel berichtete. Die Einführung ist bereits für Anfang März geplant. Die Steuereinnahmen sollen in staatliche Gesundheitsprogramme fließen.

Immer mehr Europäer litten unter Übergewicht, begründete das rumänische Gesundheitsministerium seine Initiative. Damit seien Risiken wie Diabetes, Bluthochdruck und andere Gesundheitsprobleme verbunden. Der Branchenverband der Lebensmittelindustrie warnte dagegen vor Preiserhöhungen und Unternehmensverlagerungen in andere Länder. Er kritisierte auch, dass die Maßnahme nicht öffentlich diskutiert worden sei.

Die Junk Food-Steuer ist auch in anderen Ländern in der Diskussion. Die USA debattieren schon seit Jahren über eine ähnliche Initiative, haben aber bislang nichts beschlossen. Auch Taiwan plant die Einführung einer Steuer auf ungesunde Nahrungsmittel.