Die Reparaturarbeiten an der Unglücksstelle dauern länger als erwartet - die Strecke bleibt gesperrt. ICE-Züge müssen große Umwege fahren.

Beckum-Neubeckum. ICE-Züge zwischen Köln und Berlin müssen wegen des Güterzugunfalls im Münsterland weiter große Umwege fahren. Die Reparaturarbeiten an der Unglücksstelle nahe dem Bahnhof Neubeckum dauern länger als erwartet, und solange bleibt die Strecke gesperrt. Wie die Deutsche Bahn am Mittwoch mitteilte, ist die Route frühestens am Donnerstag vormittag wieder befahrbar.

Bahnreisende müssen mit Verspätungen und längeren Reisezeiten rechnen, weil die Fernzüge über Münster und Osnabrück umgeleitet werden. Der Bahnhof von Bielefeld ist weiterhin völlig vom Fernverkehr abgekoppelt. Für Reisende mit dem Ziel Bielefeld halten die Fernzüge stattdessen in der Kleinstadt Löhne, damit sie in Regionalzüge umsteigen können.

Am Dienstag hatte sich ein Güterzug bei Neubeckum durch eine Entgleisung in der Mitte getrennt. Die Lok rollte mit neun Wagen noch rund einen Kilometer weiter, bis der Zug zum Stehen kam. Warum vier Waggons in der Mitte des Zuges aus dem Gleis flogen, war laut Bundespolizei zunächst noch unklar. Bei dem Unfall war niemand verletzt worden.

Die Schadensbilanz ist jedoch groß: Auf zwei Kilometern Länge sind Schienen und Gleisbett verwüstet, wie Bahnsprecher Gerd Felser berichtete. Vier Oberleitungsmasten, zwei Hauptsignale und mehrere Weichen sind schwer beschädigt. Die Bahn wollte im Laufe des Vormittags eines der vier Gleise befahrbar machen, braucht es aber für die Reparaturarbeiten. Zwischen den Bahnhöfen Hamm und Neubeckum ersetzen vorerst Busse die Züge.