Wieder eine Tiger-Attacke: Ein weißer Tiger hat eine Tierpflegerin in Sachsen-Anhalt angegriffen und schwer verletzt.

Aschersleben. Ein weißer Tiger hat eine Tierpflegerin in Sachsen-Anhalt angegriffen und schwer verletzt. Die Beschäftigte des Tierparks Aschersleben schwebt aber nicht in Lebensgefahr, wie die Polizei am Sonnabend mitteilte. Die 30-Jährige hatte am Samstagmorgen den Tigerkäfig gereinigt, als das Raubtier sie von hinten am Hals packte und wegzerrte. Dem stellvertretenden Tierparkleiter, der in der Nähe beschäftigt war, gelang es mit Lockrufen, die Raubkatze von ihrem Opfer wegzuholen.

Der Tiger namens „Karim“ war durch eine offene Schleuse zu der Pflegerin gelangt. Nach Angaben der Stadt Aschersleben sind bei der Fütterung der Raubkatzen und der Reinigung ihrer Anlage immer zwei Pfleger zusammen im Einsatz - aus Sicherheitsgründen. Erst Anfang Dezember hatten in Hamburg drei Tiger bei einer Zirkus-Show einen Dompteur attackiert und schwer verletzt.

Die 30-Jährige wurde am Schlüsselbein und am Arm verletzt und mit einem Rettungshubschrauber zur Magdeburger Uniklinik gebracht. Weitere Ermittlungen der Polizei gibt es nicht. „Für uns ist die Sache abgeschlossen“, sagte ein Sprecher. Das Gewerbeaufsichtsamt sei verständigt worden. Nach Angaben der Stadt war „menschliches Versagen“ der Grund dafür, dass die Schleuse offen blieb.

Der Tierpark hat einen Tiger als Logo und wirbt für sich mit dem Spruch „Zoo Aschersleben.. ..einfach mal hintigern.“ In dem Areal lebt das einzige Paar weißer Tiger in Ostdeutschland: „Kiara“ und „Karim“. Auch zwei sibirische Tiger haben in dem Zoo ihr Domizil. Die Attacke sei von „Karim“ ausgegangen, sagte der Polizeisprecher und korrigierte damit frühere Angaben.