Der Fußballer aus Hannover wurde nur 32 Jahre alt. DFB-Chef Theo Zwanziger: “Wir sind fassungslos und voller Trauer.“

Hannover. Robert Enke ist tot. Der deutsche Fußball-Nationaltorwart starb gestern Abend an einem Bahnübergang in Neustadt-Eilvese in der Nähe seines Wohnorts. "Es war Selbstmord", sagte sein Berater Jörg Neblung. Enke habe seinen schwarzen Mercedes-Geländewagen am Bahnübergang etwa zehn Meter von den Gleisen entfernt abgestellt, berichtete Polizeisprecher Stefan Wittke. "Sein Portemonnaie ließ er auf dem Beifahrersitz des nicht verschlossenen Wagens liegen und ging anschließend mehrere Hundert Meter an den Gleisen entlang, bevor er gegen 18.25 Uhr von dem aus Bremen in Richtung Hannover fahrenden Regionalzug RE 4427 überrollt wurde. Der Zug war zu diesem Zeitpunkt mit 160 km/h unterwegs."

In einer ersten Befragung gab der Zugführer zu Protokoll, dass er eine Person auf den Gleisen habe stehen sehen. Er und ein weiterer im Führerhaus anwesender Lokführer hätten sofort eine Notbremsung eingeleitet - aber es war zu spät.

Der achtmalige Nationalspieler von Hannover 96 hinterlässt Ehefrau Teresa und eine acht Monate alte Tochter, die das Paar im Mai adoptiert hatte. Tief bestürzt reagierten der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die deutsche Nationalmannschaft, die am Sonnabend in Köln gegen Chile spielen soll. DFB-Chef Theo Zwanziger: "Wir sind fassungslos und voller Trauer." Bundestrainer Joachim Löw und Manager Oliver Bierhoff informierten Spieler und Betreuer am Abend in Bonn. Bierhoff: "Wir sind alle geschockt, uns fehlen die Worte."

Zuletzt hatte Enke nach einer rätselhaften Viruserkrankung und neun Spielen Pause sein Comeback in der Bundesliga gegeben. "Das war eine lange Zeit, fast ein Viertel der Saison. Aber es war von der ersten Sekunde an wieder ein gutes Gefühl", hatte er gesagt. Vor drei Jahren war Enkes leibliche Tochter Lara (2) an einem Herzfehler gestorben.