Die beiden Kinderstars des Oscar-Films „Slumdog Millionär“ schwänzen seit Monaten die Schule und gefährden ihre finanzielle Unterstützung.

Neu Delhi. Die beiden Kinderstars des Oscar-Streifens „Slumdog Millionär“ sollen ihre monatliche finanzielle Unterstützung verlieren, wenn sie weiterhin die Schule schwänzen. Azharuddin Ismail Shaikh und Rubina Qureishi hätten in den letzten beiden Monaten nicht am Unterricht ihrer Schule in Mumbai teilgenommen, berichtete der Fernsehsender NDTV Network am Montag. Der Regisseur des Kassenschlagers, Danny Boyle, habe deshalb damit gedroht, die monatliche Überweisung von 120 Dollar für die Ausbildung der Kinder einzustellen.

Über eine Stiftung Boyles, dem Jai Ho-Treuhandfond, werden die Kinder am Erfolg des Films beteiligt. Zusätzlich zu dem monatlichen Betrag erhalten die beiden jungen Hauptdarsteller, die aus ärmsten Verhältnissen stammen, nach Abschluss ihrer Ausbildung eine größere Summe. In dem Film spielen der inzwischen elfjährige Azharuddin und die zehnjährige Rubina den Helden Jamal und seine Jugendliebe Latika als Kinder.

Als Begründung für sein Fernbleiben vom Unterricht sagte der elfjährige Azharuddin dem Fernsehsender: „Mein Vater starb und ich musste viele Rituale durchlaufen, deshalb habe ich es nicht zur Schule geschafft.“ Seine Filmkollegin Rubina führte eine Fuß- und eine Brandverletzung an.

Dies will die Stiftung nicht akzeptieren – zur Freude von Kinderrechts-Aktivisten, die einen höheren Stellenwert der Bildung fordern. Rubinas Vater hingegen verwahrte sich gegen die als Bevormundung empfundene Aufforderung. „Ich weiß, was am besten für Rubina ist. Bildung ist wichtig, aber es gibt keinen Grund, daraus ein Thema zu machen.“

Erst am Freitag hatte Rubinas Vater für seine Tochter eine teurere Wohnung als die bislang zugesagte gefordert und statt rund 35 000 Euro etwa 57000 Euro verlangt. Die Hütte von Rubinas Familie war im Frühjahr von den Behörden abgerissen worden. (dpa/AFP/abendblatt.de)