Carl-Wolfgang Holzapfel lässt sich wieder für eine Woche in einer Zelle im früheren Stasi-Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen einschließen.

Berlin. Ein früherer Häftling der DDR-Staatssicherheit will am Donnerstag eine ungewöhnliche Aktion gegen das Vergessen starten. Der 65-jährige Carl-Wolfgang Holzapfel lässt sich für eine Woche in einer Zelle im früheren Stasi-Gefängnis in Berlin- Hohenschönhausen einschließen. Der SPD-Parlamentarier Tom Schreiber aus dem Berliner Abgeordnetenhaus forderte unterdessen, die Aktion abzublasen. „Das Anliegen ist in Ordnung, aber Holzapfel ist eine mehr als dubiose Person“, sagte Schreiber der dpa. „Er hat eine zweigeteilte Biografie.“

Holzapfel soll von einer Webcam rund um die Uhr gefilmt werden. Im Internet kann die Aktion unter www.stasi-live-haft.de verfolgt werden. Im Freudentaumel über den Fall der Mauer vor 20 Jahren dürften diejenigen nicht vergessen werden, die unter dem SED-Regime gelitten haben, sagte Holzapfel. Er saß in den 60er Jahren neun Monate in Einzelhaft in Hohenschönhausen und wurde dann vom Westen freigekauft. (dpa)

(Internet: www.stasi-live-haft.de )