“Kleidung von den Schultern bis zu den Knien“: Die muslimischen Kleidervorschriften in Malaysia kann Beyoncé nur schwer befolgen.

Kuala Lumpur. Nach Protesten gegen ihre oftmals freizügigen Outfits hat US-Popstar Beyoncé Knowles ein Konzert in Malaysia verschoben. Ein neuer Termin für den ursprünglich am 25. Oktober geplanten Auftritt solle bald bekanntgegeben werden, teilte der Veranstalter Marctensia am Montag mit. Die R&B-Sängerin, die für ihre provokante Kleidung und Choreographie bekannt ist, hatte bereits 2007 nach Protesten religiöser Gruppen ein Konzert im mehrheitlich muslimischen Malaysia abgesagt.

Auch dieses Mal wetterte die größte Oppositionsgruppe, die Pan-Malaysische Islamische Partei, gegen den Auftritt. Sie forderte eine Absage des Konzerts, weil es eine Werbung für „sexy westliche Performances“ sei. Marctensia erklärte jedoch, die Verschiebung sei eine Entscheidung der Künstlerin und habe nichts mit „äußeren Gründen“ zu tun. Zu einem möglichen Zusammenhang mit den Drohungen gegen Knowles im Vorfeld des Konzerts nahm ein Unternehmenssprecher nicht Stellung.

Für Bühnenauftritte gelten in Malaysia strenge Kleidervorschriften: In dem überwiegend von Muslimen bewohnten Land müssen Frauen von den Schultern bis zu den Knien bedeckt sein. Sängerinnen wie Gwen Stefani oder Avril Lavigne sind bereits in Malaysia aufgetreten.

Knowles verlegte ihr für 2007 geplantes Konzert damals einfach nach Indonesien – auch ein muslimisches Land, aber liberaler. Dieses Mal schien der Auftritt jedoch gut vorbereitet. Marctensia erklärte im September, es gebe einen Konsens unter den Parteien bezüglich des Konzerts. Vielleicht klappt es ja beim dritten Versuch. (AP/abendblatt.de)