Collagen, Botox, Silikon - die Hemmschwelle bei Schönheits-OPs ist gesunken. Mang kritisiert vor allem das zu junge Alter vieler Patienten.

München. Werner Mang, HNO-Arzt und wohl Deutschlands bekanntester Schönheitschirurg, begibt sich mit seinem Buch „Verlogene Schönheit“ auf eine Gratwanderung. Denn gerade er, nunmehr 60 Jahre alt, hat am Jugendwahn kräftig verdient.

Er selbst merkt selbstkritisch an, dass er einige Operationen, die er als noch junger Chirurg vornahm, heute nicht mehr machen würde. Angesichts gruseliger Schlauchbootlippen, Schamlippenkorrekturen und immer jünger werdender Klientel schlägt er nun in seinem Sachbuch Alarm und plädiert für eine körperlich und seelisch heilsame Schönheitschirurgie.

Als Kenner der Szene prangert er Doppelmoral und Eitelkeit der Schicki-Micki-Gesellschaft an und hat vor allem seine US-Kollegen im Visier, die mit immer größeren Busen und maskenhaften Einheitsgesichtern die Seriosität der Zunft in Frage stellten. Mang wagt sogar die Aussage: „Sport, gesunde Ernährung, acht Stunden Schlaf und regelmäßiger Sex sind oft besser als der Gang zum Schönheitschirurgen.“ (Bertelsmann Verlag, München, 256 S., Euro 19,95). (dpa)