Bei ihren Ermittlungen im Fall der neunjährigen Kassandra ist die Polizei auf eine neue Spur gekommen. Es geht um sexuellen Missbrauch.

Velbert/Wuppertal. Die neunjährige Kassandra aus Velbert wurde vor drei Wochen misshandelt und in einen Gully-Schacht geworfen. Als dringend tatverdächtig gilt ein 14-jähriger Förderschüler, der wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Untersuchungshaft sitzt, die Tat aber bestreitet. Im Zuge der Ermittlungen ist die Polizei jetzt einer möglichen Serie von sexuellem Missbrauch an Kindern in Velbert auf die Spur gekommen. Es bestehe ein Anfangsverdacht gegen einen Mann, sagte die Sprecherin der Wuppertaler Staatsanwaltschaft, Barbara Mayr. Der Verdächtige sei nicht festgenommen worden.



„Konkrete Vorwürfe müssen noch herausgearbeitet werden“, sagte Mayr. Ob es auch einen Zusammenhang zu dem 14-jährigen Schüler gebe, der Kassandra schwer verletzt in einen Gully-Schacht geworfen haben soll, werde ebenfalls geprüft. Das Missbrauchsverfahren sei vom Fall Kassandra abgetrennt worden. Nach Medienberichten soll es um pornografische Fotos von Minderjährigen gehen. Die Kinder sollen dafür Gegenleistungen bekommen haben. Hinweise bekamen die Fahnder nach Angaben der Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen im Umfeld von Kassandra, wie etwa den Vernehmungen von Schülern.


Kassandra liegt weiterhin im Krankenhaus. Sie konnte sich bei einer ersten Befragung vergangene Woche nicht an die Tat erinnern. „Wir warten weiter auf eine Nachricht, dass das Erinnerungsvermögen wieder einsetzt“, sagte ein Sprecher der Polizei Mettmann.