Eine russische Sojus-Kapsel mit Cirque du Soleil-Gründer Laliberté an Bord hat die ISS erreicht. 35 Millionen Dollar zahlte er für den Flug.

Korolow/Russland. Mit dem Zirkusgründer Guy Laliberté als Weltraumtouristen und zwei Astronauten an Bord hat am Freitag eine russische Sojus-Kapsel die Internationale Raumstation (ISS) erreicht. Laliberté, der Gründer des Cirque du Soleil, zahlte als „erster Clown im Weltraum“ 35 Millionen Dollar (24,1 Millionen Euro) für den Flug. Er war am Mittwoch von der kasachischen Steppe aus ins All gestartet.

Die drei Raumfahrer schwebten kurz nach ihrer Ankunft durch die offene Luke der Kapsel hinüber in die Raumstation, wo sie von der Besatzung begrüßt wurden. Laliberté wurde auch sofort seinem Ruf gerecht und setzte sich eine Clowns-Nase auf. „Ich passe mich recht gut an“, sagte Laliberté. „Ich liebe das Ding.“

Seine Lebenspartnerin und seine fünf Kinder applaudierten, als sie das Andocken vor einem Bildschirm im russischen Raumfahrtzentrum nahe Moskau beobachteten. An Bord der Kapsel waren noch der russische Astronaut Maxim Surajew und der Amerikaner Jeffrey Williams. Sie wollen 169 Tage im Weltraum bleiben, während es für den 50-jährigen Kanadier Laliberté nach zwölf Tagen wieder zurück zur Erde geht. Laliberte ist der siebte Weltraumtourist, der zur ISS reisen durfte.

Laliberté plant für den 9. Oktober eine poetische Vorstellung an Bord der ISS. Für seine vor zwei Jahren gegründete Stiftung gegen Wasserverschwendung, die One Drop Foundation, will er ein Gedicht vortragen. „Darin kommen Sonne, Mund und ein Wassertropfen vor“, erklärte er vor dem Flug in All. „Diese Charaktere beginnen eine Diskussion, die die Form einer kleinen poetischen Geschichte annimmt und der Bevölkerung der Erde vorgelesen wird. Zu der Lesung im Weltraum sollen auch Popstar Shakira und der frühere US-Vizepräsident Al Gore zugeschaltet werden.