Spaß und Klamauk für die Raumfahrer der ISS: Der Gründer des Cirque de Soleil, Guy Laliberte, kommt zu Besuch. Mit roter Clownsnase im Gepäck.

Baikonur. Der Weltraum wird zur Zirkusbühne: Der Gründer des Cirque de Soleil, Guy Laliberte, ist am Mittwoch von der kasachischen Steppe aus zur Internationalen Raumstation (ISS) gestartet. Der Kanadier zahlte 35 Millionen Dollar (24,1 Millionen Euro) für den Flug. Vor dem Start setzte er sich eine rote Clownsnase auf, warf seinen nach Baikonur gekommenen Freunden Kusshände zu und legte beide Hände über sein Herz.

Auch für seine Mitreisenden, Jeffrey Williams und Maxim Surajew, brachte Laliberte eine Clownsnase mit. Auf der Fahrt zur ISS, die am Freitag erreicht werden soll, müssen der US-Astronaut und der russische Kosmonaut auf der Hut sein: Laliberte hat angekündigt, dass er sie im Schlaf kitzeln will. Als in Baikonur die Nachricht verkündet wurde, dass die Rakete mit dem Sojus-Raumschiff die geplante Erdumlaufbahn erreicht hat, brachen Freunde und Angehörige in Jubel aus. „Ich freue mich sehr für ihn, das ist fantastisch“, sagte Lalibertes Lebenspartnerin Claudia Barilla, den jüngsten Sohn in den Armen haltend. „Jetzt wissen wir, dass er dort oben ist.“

Zum Unterhaltungsprogramm für die Raumfahrer gehört am 9. Oktober eine poetische Vorstellung Lalibertes. Für seine vor zwei Jahren gegründete Stiftung gegen Wasserverschwendung, die One Drop Foundation, will er ein Gedicht vortragen. „Darin kommen Sonne, Mund und ein Wassertropfen vor“, erklärte er. „Diese Charaktere beginnen eine Diskussion, die die Form einer kleinen poetischen Geschichte annimmt und der Bevölkerung der Erde vorgelesen wird. Zu der Lesung im Weltraum sollen auch Popstar Shakira und der frühere US-Vizepräsident Al Gore zugeschaltet werden. Für den 50-jährigen Laliberte geht es nach zwölf Tagen wieder zur Erde zurück. Williams und Surajew wollen 169 Tage im Weltraum bleiben. Surajew brachte einen Plüschlöwen mit an Bord. Seine Töchter hatten das Spielzeugtier unter ihre Kopfkissen gelegt - „damit der Löwe in den nächsten sechs Monaten nach Zuhause riecht“. (AP)