Der Jackpot wurde zwei Mal geknackt: Auch beim Online-Anbieter Tipp24.com wurden die richtigen Zahlen getippt. Jetzt muss die Firma zahlen.

Hamburg. Während der glückliche Jackpot-Gewinner aus Bayern schon jubelt, wurde bekannt: Was zwölf Lotto-Aussspielungen nicht klappte, gelang am Mittwoch doppelt: Das Glück schlug gleich - bei einer Chance von 1 zu 140 Millionen - zweimal zu, es gibt einen zweiten Lotto-Spieler, der sechs Richtige plus Superzahl getippt hat. Bei Tipp24.com im Internet hat Glückspilz Nummer zwei die richtigen Zahlen samt Superzahl getippt. Schön für den Gewinner, Schock für das in London ansässige Unternehmen Tipp24. Auch hier werden also 31,7 Millionen Euro fällig. Denn wer über einen Online-Anbieter Lotto spielt, hat keine staatliche Gewinngarantie – nur der Anbieter steht für die Auszahlung des Gewinns gerade.

Hintergrund ist, dass der staatliche Lottoblock seit dem gerichtlich erwirkten Verbot, Lotto im Internet zu spielen, keine Tippscheine von dem einst in Hamburg ansässigen Unternehmen annahm. Tipp24 gründete daraufhin in Großbritannien eine eigene Lottogesellschaft.

Der „Jackpot-Gewinn“ zwang die Firma heute dazu, eine Gewinnwarnung für seine Aktionäre herauszugeben. Der operative Gewinn (EBIT) werde 2009 mit mindestens 30 Millionen Euro um ein Viertel geringer ausfallen als bislang veranschlagt, hieß es. Das sind zehn Millionen weniger als angenommen. Am prognostizierten Umsatz von 85 Millionen Euro ändere sich aber nichts. Die Aktionäre reagierten prompt: Bis zum Nachmittag verlor das Papier im Kleinwerteindex SDAX zwölf Prozent.

Mit Blick auf den Gewinner aus Bayern, sagte ein Sprecher der

Genaueres zur Herkunft des bayerischen Glückspilzes wollte ein Sprecher der Staatlichen Lotterieverwaltung Bayern am Donnerstag in München noch nicht sagen. Nur soviel: “Der Schein, der jetzt 31,7 Millionen Euro wert ist, hat 10,75 Euro gekostet.“ Er wurde in Oberbayern gespielt - mit zwölf Tippfeldern und inklusive Spiel 77. Der Gewinner habe jetzt 13 Wochen Zeit, um sich zu melden. Sollte er es bis dahin noch nicht getan haben, werde ein neuer Aufruf gestartet. Wenn sich dann auch niemand melde, werde das Geld für Sonderauslosungen zur Verfügung gestellt.

Die erste Gewinnklasse war seit dem 8. August 2009 in zwölf Ziehungen ohne Treffer geblieben. Der Jackpot stieg so auf den bisher vierthöchsten Stand. Wenn am Mittwoch niemand sechs Richtige plus Superzahl gehabt hätte, wäre es erstmals zur Zwangsausschüttung des Jackpots gekommen. Die Gewinnsumme wäre dann unter allen Spielern mit sechs Richtigen ohne Superzahl aufgeteilt worden. Die zweite Gewinnklasse war siebenmal besetzt: Die Tipper, die ihren Schein in Bayern (drei), Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein- Westfalen und Rheinland-Pfalz abgegeben haben, erhalten jeweils 497 000 Euro.

“Der bundesweite Spieleinsatz für die Mittwochsziehung lag bei rund 87 Millionen Euro und damit doppelt so hoch wie am vorangegangenen Mittwoch“, sagte Lottosprecher Klaus Sattler.

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