Der gelähmte Australier hatte vor Gericht erstritten, in seinem Pflegeheim verhungern zu dürfen. Jetzt starb er an einer Atemwegsinfektion.

Perth. Nachdem er vor Gericht ein Grundsatzurteil zur Sterbehilfe erkämpft hatte, ist ein gelähmter Mann in Australien gestorben. Der 49-jährige Christian Rossiter starb nach Angaben seiner Familie am Montag in einem Pflegeheim in Perth an einer Atemwegsinfektion. Ein Gericht hatte im August entschieden, dass sich die Pfleger keines Gesetzbruches schuldig machten, wenn sie die künstliche Ernährung und medikamentöse Behandlung des vom Kopf abwärts Gelähmten auf seinen Wunsch hin beendeten.

Das Urteil gilt als Präzedenzfall für Australien. „Ich glaube, Christian wird als jemand in Erinnerung bleiben, der sehr mutig war und einen Kampf wagte, der vielen Menschen helfen wird“, erklärte der Anwalt des 49-Jährigen am Montag. Rossiter, ein ehemaliger Börsenhändler und Outdoor-Abenteurer, wurde durch zwei Unfälle gelähmt. Er hatte vor dem Richterspruch erklärt: „Wenn man sich zu Tode hungern will, ist es gut zu wissen, dass beim Eintreten der Bewusstlosigkeit keiner kommt und einen am Leben erhält - und man dann noch länger leidet.“ Sein derzeitiges Leben sei eine „Hölle“, da er sich nicht einmal schnäuzen oder die Tränen vom Gesicht wischen könne. (AFP)