Im Hollywood-Film “Gorillas im Nebel“ spielte er die Hauptrolle, Dian Fossey erforschte sein Verhalten. Nun ist Gorilla Titus mit 35 Jahren gestorben.

Kigali. Der bekannteste Berggorilla der Welt ist tot. Der Silberrücken Titus, der „König der Gorillas“, starb im Alter von 35 Jahren an Altersschwäche, wie die ruandische Nationalparkverwaltung am Dienstag mitteilte. Sein gesamtes Leben war der Berggorilla von Forschern beobachtet worden, auch von der Verhaltensforscherin Dian Fossey, neben deren Grab auf dem Gorillafriedhof im Virunga-Massiv auch Titus seine letzte Ruhe finden könnte.

„Er war krank und wurde schwächer. Seit der vergangenen Woche ging es mit ihm bergab“, sagte die Leiterin der ruandischen Parkverwaltung, Rosette Rugamba, der Nachrichtenagentur AFP. Titus soll voraussichtlich am Sonntag beigesetzt werden, möglicherweise auf dem Gorillafriedhof, auf dem auch Fossey begraben liegt. Derzeit befänden sich seine sterblichen Überreste noch im Kreise von Artgenossen im Virunga-Massiv im Nordwesten des Landes, sagte ein Mitarbeiter des Wildparks. „Die anderen Gorillas trauern.“

Der älteste Berggorilla Ruandas wurde unter anderem durch den BBC-Dokumentarfilm „Titus: Der Gorilla-König“ von 2008 bekannt. Von Geburt 1974 an sei Titus von Forschern beobachtet worden und Gegenstand zahlreicher Studien gewesen, erklärte die Nationalparkverwaltung. Vor allem die legendäre US-Forscherin Fossey studierte sein Leben. Ihre Arbeit, der sie bis zu ihrer Ermordung 1985 abgeschieden von der Außenwelt mit Hingabe nachging, wurde 1988 im Hollywood-Streifen „Gorillas im Nebel“ verfilmt – mit Titus in einer Hauptrolle.

Berggorillas sind vom Aussterben bedroht und kommen nur im Virunga-Gebirge zwischen Ruanda, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo vor. UN-Angaben zufolge gibt es weltweit nur noch 700 Tiere dieser Art. Nachdem sie einst hauptsächlich durch Wilderer bedroht waren, schränken heute vor allem bewaffnete Konflikte ihren Lebensraum ein.