Nach Ansicht eines Opferanwalts hätten die Eltern von Amokläuder Tim K. erkennen müssen, dass ihr Sohn zu einer solchen Gewalttat fähig gewesen ist.

Winnenden. Die Eltern des Amokläufers von Winnenden hätten nach Ansicht eines Opferanwalts erkennen müssen, dass ihr Sohn gefährlich werden könne. „Das psychiatrische Gutachten belegt die Mitverantwortung der Eltern“, sagte Rechtsanwalt Jens Rabe am Dienstag in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) der Deutschen Presse-Agentur dpa. Laut dem 67 Seiten starken Gutachten war der Schüler ein Jahr vor seinem Amoklauf am 11. März in einem alarmierenden psychischen Zustand. „Der Zugang zu Waffen hätte ihm verwehrt werden müssen“, sagte Rabe.

Der 17-jährige Tim K. hatte an einer Schule in Winnenden und auf seiner anschließenden Flucht 15 Menschen und sich selbst erschossen. Bald soll entschieden werden, ob gegen den Vater des Amokläufers Anklage erhoben oder ein Strafbefehl erlassen wird. Gegen ihn wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, weil Tim K. dessen Waffe und Munition benutzt hatte. Die Waffe hatte unverschlossen im Schlafzimmer der Eltern gelegen.