Bei zwei schweren Schiffsunglücken vor den Philippinen und in Mazedonien sind am Wochenende offenbar 83 Menschen ums Leben gekommen.

Manila/Skopje. Bei zwei schweren Schiffsunglücken vor den Philippinen und in Mazedonien sind am Wochenende offenbar 83 Menschen ums Leben gekommen. Eine Fähre mit fast 1000 Menschen an Bord ist gestern vor den Philippinen in Seenot geraten und gesunken. Wie durch ein Wunder konnten 900 Menschen gerettet werden. Fünf ertranken, 63 Passagiere werden vermisst. Die Retter haben aber wenig Hoffnung, sie lebend zu bergen. "Unsere Rettungsaktion geht weiter", sagte der Küstenwachen-Kommandant Wilfredo Tamayo. Die Fähre hatte plötzlich Schlagseite bekommen. "Angeblich war ein Loch im Rumpf", teilte das Büro für Zivilverteidigung mit. Der Kapitän versuchte zunächst, das Schiff zu stabilisieren. Nach zwei Stunden befahl er den Passagieren aber, die Schwimmwesten anzulegen. Die Reederei schickte zwei Frachtschiffe und Boote zu Hilfe.

Die Philippinen bestehen aus mehr als 7000 Inseln. Fähren sind eines der Hauptverkehrsmittel und Unfälle keine Seltenheit. Manche Fähren sind überladen, nicht mehr seetüchtig oder geraten in Stürme. Im Juni vergangenen Jahres sank eine Fähre während eines Taifuns. Mehr als 800 Menschen ertranken.

Bei einem Schiffsunglück auf dem Ohrid-See in Mazedonien sind am Sonnabend 15 Menschen ums Leben gekommen. An Bord eines kleinen Ausflugschiffs befanden sich nach Polizeiangaben 55 bulgarische Touristen und zwei Besatzungsmitglieder. Das Schiff war jedoch nur für 43 Passagiere zugelassen. Das Boot zerbrach etwa 300 Meter vor der Küste in zwei Teile und versank nach Augenzeugenberichten binnen einer Minute. Über die Zahl der Ertrunkenen gab es widersprüchliche Angaben. Zunächst war von 17 und dann von 22 Toten die Rede. Am Sonntag gab die mazedonische Regierung bekannt, dass 15 Tote geborgen wurden. Als Erste eilten Gäste eines Campingplatzes am Seeufer den Menschen zu Hilfe. Kurz danach trafen Polizeiboote mit Tauchern am Unglücksort ein. Drei Passagiere wurden schwer verletzt gerettet, unter ihnen der 23-jährige Kapitän. Als Unfallsursache wird die Überlastung des Schiffs vermutet. Bulgariens Staatschef Georgi Parwanow kam noch am Sonnabend mit einem Sonderflugzeug nach Ohrid, um die Überlebenden in die Heimat zu begleiten. Sein mazedonischer Amtskollege Gjorge Ivanov versprach ihm eine umfassende Untersuchung des Unfalls. (dpa)