Drogensüchtige stehen in Mexiko oft im Dienst der großen Kartelle. 17 Jugendliche wurden in einem Rehabilitationszentrum erschossen.

Mexiko-Stadt. In der nordmexikanischen Stadt Ciudad Jußrez sind mindestens 17 drogensüchtige Jugendliche von einer Gruppe Maskierter erschossen worden. Wie mexikanische Medien am Donnerstag unter Berufung auf die Behörden berichteten, wurden sechs weitere junge Männer verletzt. Nach Angaben der Zeitung „El Universal“ stürmten am Mittwoch mindestens zwölf Maskierte in ein Rehabilitationszentrum für Drogenabhängige und schossen auf die Jugendlichen. Ihre Opfer hätten sie anhand einer Liste ausgesucht.

Rehabilitationszentren für Drogensüchtige haben sich nach Angaben von Experten in den vergangenen Jahren in Brutstätten der Kriminalität verwandelt. Die Drogenkartelle seien dazu übergegangen, dort Jugendliche für ihre Dienste zu rekrutieren. Der Sicherheitsminister des Staates Chihuahua, Victor Valencia de los Santos, erklärte, Abhängige, die älter als etwa 23 Jahre seien, hätten ihren Wert für die Kartelle verloren und seien „verzichtbar“. Sie würden entweder ohnehin sterben oder seien unter der Kontrolle der Behörden. Erst vor kurzem waren in einem anderen Heim für Drogenabhängige acht Jugendliche getötet worden.

Die Stadt an der Grenze zum US-Bundesstaat Texas gehört zu den Orten mit den meisten Morden in Mexiko. Allein am Mittwoch wurden in Ciudad Jußrez 40 Menschen getötet, so viele wie nie zuvor an einem Tag in einer Stadt. In ganz Mexiko starben Medienberichten vom Donnerstag zufolge 53 Menschen im Zusammenhang mit der Drogenkriminalität. (dpa)