Ein “Tötungsdelikt“ war laut amtlichem Autopsiebericht die Ursache für den Tod von Michael Jackson (gest. 50) - ausgelöst vor allem durch das Narkotikum Propofol in Verbindung mit einem weiteren Beruhigungsmittel.

Los Angeles. Der Bericht wurde wie kurz berichtet am Freitag in Auszügen von der Gerichtsmedizin in Los Angeles veröffentlicht. Die Wahrscheinlichkeit einer Anklage gegen den Leibarzt des "King of Pop", Conrad Murray (51), ist damit sehr groß.

Jackson sei am 25. Juni an einer akuten Vergiftung durch Propofol gestorben, erklärte der Gerichtsmediziner des Bezirks Los Angeles. Murray hatte dem für sein Comeback hart arbeitenden Sänger das Mittel an diesem Tag verabreicht.

Zu Jacksons Tod hätten weitere Beruhigungsmittel beigetragen, vor allem das unter dem Markennamen Ativan verkaufte Medikament mit dem Wirkstoff Lorazepam, hieß es in dem mit Spannung erwarteten Befund weiter. Im Blut des Sängers seien außerdem die Beruhigungsmittel Midazolam und Diazepam, das Schmerzmittel Lidocain und das Aufputschmittel Ephedrin festgestellt worden. Nach Angaben von Experten verstärken sich die Mittel gegenseitig. Der Anästhesiefachmann David Zvara von der Universität North Carolina erklärte, nach einer Dosis Lorazepam könne sogar eine kleine Menge Propofol eine sehr große Wirkung haben. Der vollständige Obduktionsbericht wurde auf Antrag der Behörden bislang noch nicht veröffentlicht.

Zum 51. Geburtstag Jacksons fanden am Sonnabend an zahlreichen Orten der USA Gedenkveranstaltungen statt. Auch in Berlin trafen sich Fans vor dem Brandenburger Tor. Im New Yorker Stadtteil Brooklyn etwa feierten Tausende eine große Geburtstagsparty. Die Besucher trotzten strömendem Regen.

In Mexiko-Stadt tanzten fast 13 000 Menschen zu den Klängen von Jacksons "Thriller" und stellten damit nach Angaben der Veranstalter einen Rekord auf. "Wir haben es geschafft!", rief Organisator Javier Hidalgo den vor dem Monument der Revolution versammelten Jackson-Fans zu. Viele von ihnen waren gekleidet wie ihr Idol in seinem Video von 1983, mit schwarzem Filzhut, weißen Handschuhen, Pilotenbrille und Gesichtsbemalung. Angeführt wurde der Massentanz von einem Jackson-Doppelgänger. Das "Guinnessbuch der Rekorde" will in einer Woche darüber entscheiden, ob der Rekord gültig ist.