In Afrika gibt es seit Jahrzehnten ein Problem mit dem illegalen Elfenbein-Handel. Jetzt ist den kenianischen Behörden der wohl größte Schlag seit langem gelungen. Sie nahmen zwei Wildhüter fest, die rund 700 Kilogramm des wertvollen Materials schmuggeln wollten.

Die Polizei nahm im Süden des Landes zwei Männer fest, die rund 700 Kilogramm der wertvollen Stoßzähne in einem Geländewagen transportierten. Die Männer hätten sich des illegalen Besitzes von Elfenbein schuldig bekannt, erklärte Wildhüter George Osuri vom Nationalpark Amboseli am Montag. Den beiden droht eine Geldbuße und eine maximal einjährige Haftstrafe.

Die beiden aus Kenia und Tansania stammenden Männer wurden nach einem Hinweis an die Wildhüter am Samstag rund 50 Kilometer nördlich der tansanischen Grenze festgenommen. In ihrem Geländewagen fanden die Fahnder 33 komplette Stoßzähne und 57 weitere Elfenbeinstücke. Die Elefanten seien wahrscheinlich im Amboseli-Nationalpark im Süden Kenias und im Nachbarland Tansania gewildert worden. In den vergangenen Monaten hatten Wildhüter und Tierschutzorganisationen wiederholt über eine Zunahme der Wilderei auf Elefanten berichtet. Auch im "Elefantenwaisenhaus" einer Tierschutzorganisation bei Nairobi drängen sich derzeit Jungtiere, deren Mütter von Wilderern getötet wurden. Dies sei wahrscheinlich der größte Fund in dem Gebiet seit rund 20 Jahren.

In den 1970er und 1980er Jahren hatte Wilderei die Zahl der Elefanten in Kenia dramatisch dezimiert. Seitdem der Handel 1989 weltweit verboten wurde, haben sich die Bestände wieder einigermaßen erholt. Der Besitz von Elfenbein ist illegal, sofern es nicht nachweislich aus der Zeit vor 1989 stammt oder von einem Elefanten, der von Rangern aus gesundheitlichen Gründen getötet wurde.