Zehntausende Menschen mussten im Süden Kaliforniens ihre Häuser verlassen. Winde mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern treiben Flammenwände über das Land, verbrannten am Rand von Los Angeles bereits 3200 Hektar Grund und Boden. Gouverneur Schwarzenegger rief den Notstand aus.

Los Angeles. Im Süden des US-Bundesstaats Kalifornien kämpfen Feuerwehrleute inzwischen gegen mehrere große Brände. Nach dem Feuer im Promi-Wohnort Montecito wüteten am Sonnabend auch Waldbrände in einem Vorort von Los Angeles sowie nahe der Städte Yorba Linda und Corona. In der Nähe von Sylmar, einem dichtbesiedelten Vorort von Los Angeles, brannte eine Siedlung mit mehr als 500 Wohnwagen nieder. Bürgermeister Antonio Villaraigosa machte die "absolut grauenhaften" Winde mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern dafür verantwortlich, dass die Brände nördlich der Stadt immer wieder angefacht wurden.

Rund zehntausend Menschen in der Region mussten ihre Häuser verlassen. Etwa 3200 Hektar Land standen am Rand von Los Angeles in Flammen. In der Stadt kam es zu Stromausfällen, erst nach Stunden konnte die Stromversorgung gesichert werden. Mehrere Autobahnen wurden gesperrt und ein Krankenhaus teilevakuiert. Gouverneur Arnold Schwarzenegger rief für die Region den Notstand aus. Laut einem Bezirksvertreter liegt das letzte, ähnlich zerstörerische Feuer in der Metropole 47 Jahre zurück.

Die Zerstörungen seien "mit Worten nicht zu beschreiben", sagte der Polizeichef von Los Angeles, William Bratton, dem Fernsehsender KCAL9. Es sei besorgniserregend, dass zahlreiche Autos von dem Feuer zerstört worden seien, da die Bewohner der Gegend ihren Wagen im Notfall zur Flucht benötigten. Verletzt wurden in der Region bislang jedoch nur vier Menschen, darunter drei Feuerwehrmänner. Insgesamt waren 1100 Brandbekämpfer im Einsatz. Bis zum Abend (Ortszeit) hatten sie erst rund ein Fünftel der Brände eingedämmt.

'Teufelswind' facht Brände an - Los Angeles bedroht

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Fortschritte machte der Kampf gegen die Flammen dagegen in Montecito, einem Nobel- und Promi-Wohnort 160 Kilometer nordwestlich von Los Angeles, wo mindestens 111 Häuser von den Flammen zerstört oder beschädigt wurden. Dort waren gestern weiterhin hunderte Feuerwehrleute im Einsatz. In den Städten Yorba Linda und Corona wurden mindestens 20 Häuser durch die Flammen zerstört. Zudem mussten wichtige Verbindungsstraßen geschlossen werden.