Häuser wurden in Stücke gerissen und Augenzeugen sprechen von Bildern wie nach einem Bombenangriff. Wirbelsturm “Ike“ hat in Texas schwere Schäden hinterlassen. Fieberhaft suchen Helfer nach Opfern der Katastrophe und den etwa 140 000 Menschen, die sich der Zwangsevakuierung widersetzt hatten.

Houston/Washington. Mit der größten Rettungsaktion in der texanischen Geschichte suchen Spezialisten und Helfer nach Opfern des mächtigen Hurrikans "Ike". Einsatzkräfte seien in den überfluteten Gebieten unterwegs, um nach den etwa 140 000 Menschen zu suchen, die sich der Zwangsevakuierung widersetzt hatten und in ihren Häusern geblieben waren. Der texanische Gouverneur Rick Perry forderte die Menschen auf, nicht übereilt in ihre Heimatorte zurückzukehren. Die Bürger sollten die offizielle Erlaubnis abwarten, sagte Perry nach einem Bericht des "Houston Chronicles".

Die Zahl der Todesopfer durch den Hurrikan wird bislang mit mindestens vier angegeben. Aus der Luft und von Land versuchten die Behörden, die Schäden des Wirbelsturms abzuschätzen. Millionen Menschen seien ohne Strom. Es werde vermutlich Wochen dauern, bis die Versorgung wieder hergestellt sei. Unterdessen schwächte sich "Ike" nach Angaben des Nationalen Hurrikanzentrums (Miami) zu einem tropischen Tief ab.

Besonders von Überflutungen betroffen ist Galveston, etwa 30 Kilometer südöstlich von Houston gelegen. Die Zerstörungen um die Inselstadt sind dem Bericht zufolge so schwer wie bislang bei keinem anderen Sturm. Zehn Gebäude brannten nieder, einige wurden durch den Sturm zerstört. Perry sagte, an der bislang größten Rettungsaktion in der Geschichte des Bundesstaates seien mehr als 50 Hubschrauber und 1500 Einsatzkräfte beteiligt. "Wenn Sie sich in einem betroffenen Gebiet aufhalten, sind wir mit Hilfe unterwegs", sagte er laut der Zeitung.

Eine Augenzeugin sprach von Verwüstungen. "Die Bilder, die wir hier im örtlichen Fernsehen zu sehen bekommen, sind verheerend", sagt Jacqueline Hensler, eine junge Frau aus Houston. "Einige Wohnhäuser und Geschäfte entlang der Küste stehen nicht mehr. Entweder sind sie in Flammen aufgegangen oder in Stücke gerissen worden." Niemand außer Rettungsteams, die nach Menschen suchen, dürfe nach Galveston. Die Insel ist abgeriegelt. "Auch in die Innenstadt von Houston wird niemand hineingelassen. Hier sieht es aus wie nach einem Bombenangriff", beschreibt sie die Lage nach dem Wirbelsturm. Hensler gehört zu den wenigen Bewohnern westlich des Stadtzentrums, die noch Strom haben. "Überall liegen Glasscherben von den Fensterscheiben der Hochhäuser."